Carbon Management Strategie (CMS) Österreich

Die Carbon Management Strategie beinhaltet eine Analyse der bestehenden Rahmenbedingungen, notwendige Reformschritte und einen Aktionsplan für den klimapolitischen Umgang mit schwer bzw. nicht vermeidbaren Restemissionen in Österreich.

Die thematischen Schwerpunkte der Carbon Management Strategie umfassen:

  1. Carbon Capture and Storage (CCS), d.h. die Abscheidung, der Transport und die dauerhafte geologische Speicherung von CO2;
  2. Carbon Capture and Utilization (CCU), d.h. die Abscheidung, der Transport und die anschließende Herstellung eines Produktes aus CO2;
  3. Carbon Dioxide Removal (CDR), d.h. die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre durch technische oder naturbasierte Verfahren.

Zentrale Eckpunkte

  • Festhalten der Fokussierung der österreichischen Klima- und Energiepolitik auf kosteneffektive Maßnahmen zur Minderung und Vermeidung von Treibhausgasemissionen durch die Substitution von fossilen Energieträgern durch nachhaltige, erneuerbare Energien und Effizienzsteigerung im Umgang mit Energie („mitigation/enery-efficiency first“-Prinzip);
  • Auftrag zur Schaffung der Rechtsgrundlagen zur Aufhebung des Verbots der geologischen CO2-Speicherung im Inland und zur Schaffung des notwendigen Rechtsrahmens für die geologische CO2-Speicherung von schwer bzw. nicht vermeidbaren CO2-Emissionen aus „hard-to-abate“- Sektoren unter strengen Sicherheits- und Umweltauflagen;
  • Festlegung einer konditionalen Definition von „hard to abate. Die Definition wurde durch einen Wissenschaftsbeirat unter Zuhilfenahme der verfügbaren Daten und internationaler best-practice-Beispiele erstellt und von der Bundesregierung übernommen;
  • Auftrag zur Evaluierung und gegebenenfalls Anpassung der Rechtslage des rohrleitungsgebundenen CO2-Transports;
  • Auftrag zur Schaffung einer wissenschaftsbasierten, gesamtheitlichen, Szenarien-gestützten, zeitlich differenzierten und alle relevanten Teilbereiche abdeckenden Planungsbasis für den nationalen und grenzüberschreitenden Hochlauf der notwendigen CCUS/tCDR-Infrastruktur und deren Betrieb;
  • Auftrag zur Schaffung eines rechtlichen Rahmens zur Umsetzung von Mindestabscheidungs-, transport-, -einspeicherungszielen für CO2 und von CO2-Entnahmezielen für technische Senken und Sicherstellung von Speicherkapazitäten im (europäischen) Ausland.

Wissenschaftsbeirat zur Carbon Management Strategie

Im Rahmen der Erarbeitung der Carbon Management Strategie wurde ein unabhängiger wissenschaftlicher Beirat eingerichtet, der sich aus nationalen und internationalen Expert:innen aus den Themenbereichen der CMS zusammensetzt.

Unter Berücksichtigung der Priorität von Maßnahmen zur Reduktion und Vermeidung von Treibhausgasemissionen und zur Effizienzsteigerung hat der wissenschaftliche Beirat in einem ersten Schritt eine einheitliche Definition von „hard to abate“ erarbeitet. Weiters lieferte der Beirat technische, sozioökonomische und ökologische Grundsätze für die Entwicklung der Carbon Management Strategie.

Die bisherigen Ergebnisse des Wissenschaftsbeirats sind im folgenden Dokument zugänglich: 

Mitglieder des Wissenschaftsbeirats:

  • Dr.in Brigitte Bach (AIT – Austrian Institute of Technology)
  • Dr. Oliver Geden (SWP Berlin – Stiftung Wissenschaft und Politik)
  • Prof. Gottfried Kirchengast (Universität Graz)
  • Prof. Holger Ott (Montanuniversität Leoben)
  • Dr.in Ilse Schindler (Umweltbundesamt)
  • Prof.in Sigrid Stagl (Wirtschaftsuniversität Wien)
  • Prof. Karl Steininger (Wegener Center der Universität Graz)

Weiterer Prozess

In Folge werden die Maßnahmen aus dem Aktionsplan zur CMS geplant und umgesetzt. Die Governance für die Umsetzungsphase bilden eine politische Steuerungsgruppe, ein Wissenschaftsbeirat, Arbeitsgruppen und „Aktionsplan-Verantwortliche“.

Weitere Informationen zur Carbon Management Strategie und zur Evaluierung des CO2-Speicherungsverbots finden sich in folgenden Dokumenten: