Radon-Kurzzeitmessungen Untersuchungen zur Abschätzung des Radon-Jahresmittelwertes

Das radioaktive Edelgas Radon dringt aus dem Untergrund in Gebäude ein. Das Einatmen von Radon und dessen Zerfallsprodukte kann die Lunge schädigen und langfristig zu Lungenkrebs führen. Radon ist nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs.

Deshalb ist es von großer Bedeutung, die Radonkonzentration in Gebäuden zuverlässig zu messen. Die Radonkonzentration in Innenräumen unterliegt starken jahreszeitlichen Schwankungen. Aus diesem Grund muss gemäß Radonschutzverordnung für einen Vergleich mit dem Referenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³) eine Langzeitmessung über mindestens sechs Monate durchgeführt werden.

In bestimmten Fällen – z.B. im Zuge von Immobilientransaktionen oder zur raschen Abschätzung der Wirksamkeit einer Radonsanierung an einem Gebäude – ist es jedoch notwendig, eine rasche Aussage zu treffen. Eine kurzfristige Abschätzung der durchschnittlichen Radonkonzentration durch eine sogenannte Kurzzeitmessung kann dann sinnvoll sein.

Langzeit- und Kurzzeitmessungen in Wohngebäuden

In der vorliegenden vom BMK in Auftrag gegebenen Studie wurden in mehreren Wohngebäuden Langzeit- und Kurzzeitmessungen durchgeführt (Messzeit sechs Monate bzw. drei Wochen). Weiters erfolgte die Erhebung der wesentlichen Einflussparameter auf die Radonkonzentration in Innenräumen (Wetterverhältnisse, Gebäudetyp, Nutzung). Die Einflussparameter wurden mit den Messdaten korreliert und so der Radon-Jahresmittelwert aus den Kurzzeitmessungen abgeschätzt.

Die Studie kommt zu folgendem Schluss: Liegt das Messergebnis einer dreiwöchigen Radonmessung unter 120 Bq/m³, so ist der Referenzwert von 300 Bq/m³ sehr wahrscheinlich unterschritten.

Details zur Methodik, den Ergebnissen und den Erkenntnissen können dem Endbericht und dem Leitfaden entnommen werden.