Fünfter Österreichischer KlimaDialog in Vorarlberg: "Wie kommen wir weiter? Zukunftsperspektiven für unsere Mobilität gemeinsam denken."
Klimaschutzministerin in Diskussion mit 65 jungen Menschen
Beim KlimaDialog in Vorarlberg stand Klimaschutzministerin Leonore Gewessler 65 jungen Menschen des Bundesoberstufenrealgymnasium (BORG) Schoren Dornbirn, des Bundesgymnasiums (BG) Gallus Bregenz, der Fachhochschule Vorarlberg und angehenden Bankkaufleuten in Dornbirn Rede und Antwort zu Klimapolitik, Klimaausreden und Hürden auf dem Weg Richtung Klimaneutralität. Es war der zweite Tag des KlimaDialogs in Vorarlberg.
Um sich auf die Diskussion mit der Bundesministerin, Mobilitätslandesrat Daniel Zandra sowie Klimaforscher Georg Kaser und Klima-Psychologe Thomas Brudermann vorzubereiten, haben die Teilnehmenden unter anderem das Weltklimaspiel gespielt.
"Wir haben lange gebraucht, dazwischen gab es Spannungen untereinander, aber als Weltgemeinschaft, haben wir das 1,5 Grad Ziel nur erreicht, als wir zusammengearbeitet haben. Wir haben uns gegenseitig finanziell unterstützt, sind über unseren Schatten gesprungen, dann hat’s geklappt", beschreibt Katja vom BORG Schoren den Prozess. Und Maurice ergänzt: "Daher unsere Frage an die Ministerin: Was wird gemacht, damit auch in der echten Welt endlich alle zusammenarbeiten?"
Leonore Gewessler: "Klimaschutz ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Eine Herausforderung, die Mut zu Veränderung erfordert. Wir brauchen diese Veränderung, denn sie ist unsere Chance auf eine gute Zukunft. Ich kämpfe jeden Tag für diese Zukunft und dafür, dass viele ins Tun kommen – gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft können wir diese Herausforderung meistern."
Dass Zusammenarbeit funktioniere sei am Beispiel Vorarlberg am besten zu sehen: „Wir haben allein in Vorarlberg im Vorjahr so viel Photovoltaik ausgebaut wie in den 10 Jahren davor. Soviel, dass wir 28.000 Haushalte in Dornbirn und Götzis komplett versorgen könnten. Das geht nur, weil in der Bundesregierung jemand sitzt, die für den Klimaschutz brennt und rennt, und die diese wichtige Photovoltaik-Förderung ins Leben gerufen hat“, sagt Landesrat Daniel Zadra.
Weitere Themen, die den jungen Menschen unter den Nägeln gebrannt haben: „Wie helfen Österreich und die EU dem globalen Süden als Hauptleidtragende der Klimakrise?“, „Wie schaffen wir es, dass noch mehr Menschen vom Auto auf die Öffis umsteigen?“, „Wie kann ich meine Stimme erheben und meine Meinung zum Ausdruck bringen?“, „Wie kann unsere Zukunft ausschauen? Ich wünsche mir ein neues Zukunftsbild von einem schönen Leben.“
Tag 1 zum Thema Mobilität
Am 29. Februar 2024 ging der ausgebuchte KlimaDialog des Klimaschutzministeriums in Zusammenarbeit mit dem Land Vorarlberg im Bregenzer Festspielhaus über die Bühne.
Unter dem Motto: „Wie kommen wir weiter? Zukunftsperspektiven für unsere Mobilität gemeinsam denken“ haben die Teilnehmenden sowohl große Herausforderungen als auch bestehende Konflikte ganz bewusst angesprochen. Beispielsweise beim Thema „nachhaltige Gästemobilität“: Wie kommen unsere Gäste ohne Auto in die Region? Wie machen sie Ausflüge an ihre Urlaubsdestination? Warum wünschen wir uns überhaupt, dass sie ohne Auto kommen – und was fehlt uns noch für eine landesweite Gästekarte?
Mehr als 35 KlimaDates aus Kirche, Zivilgesellschaft, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Tourismus standen den Besucher:innen für ein Speeddating-Format zu Verfügung. Bei den anschließenden Impulsen durch renommierte Wissenschaftler:innen, ist viel Diskussionsbedarf entstanden, dem in intensiven und gut moderierten Gesprächsrunden nachgegangen worden ist.
Keynotespeaker:innen
- Johan Diepers (Mobycon): „Zukunftsperspektiven Mobilität durch die niederländische Brille;
- Stefanie Peer (WU Wien): „Ökonomie von Fahrplänen, Fahrzeiten und Verkehrsinformationen“;
- Thomas Brudermann (Uni Graz): „Klimapsychologie und die Kunst der Ausreden“.