EU Sustainable Finance Strategy
Ein Ziel des Europäischen Green Deals ist es, private Investitionen für den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu mobilisieren. Die Sustainable Finance Strategy der Europäischen Kommission gibt den Fahrplan dafür vor.
Die EU hat das Ziel, zum ersten klimaneutralen Kontinent zu werden. Den Fahrplan dazu bildet der European Green Deal. Mit diesem soll der Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft gelingen. Das bedeutet, bis 2050 keine Netto-Treibhausgase mehr auszustoßen, das Wachstum von der Ressourcennutzung abzukoppeln und am Weg dahin weder Mensch noch Region im Stich zu lassen.
Um die Klimaziele von Österreich bis 2040 und jene der Europäischen Union bis 2050 zu erreichen, müssen große Summen investiert werden. Diese Investitionen müssen nachhaltiges Wachstum und damit Wertschöpfung sowie Arbeitsplätze in zukunftsfähigen Branchen schaffen. Nachhaltiges Finanzwesen spielt daher eine Schlüsselrolle bei der Verwirklichung der politischen Ziele im Rahmen des europäischen Green Deals sowie der internationalen Verpflichtungen der EU in Bezug auf Klima- und Nachhaltigkeitsziele.
Was ist „Sustainable Finance“?
Bei Sustainable Finance – also nachhaltiger Finanzierung – wird bei Investitionsentscheidungen auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte Rücksicht genommen. Damit soll vermehrt in nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten und Projekte investiert werden. Basis dafür bilden die sogenannten ESG-Kriterien – also Umwelt (Environment), Sozial (Social) und Aspekte der Unternehmensführung (Governance).
Die Strategie
Im Juli 2021 wurde die Sustainable Finance Strategy der Europäischen Kommission veröffentlicht. Diese Strategie umfasst vier Hauptbereiche, in denen zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind, damit das Finanzsystem den Übergang der Wirtschaft zur Nachhaltigkeit in vollem Umfang unterstützen kann.
- Finanzierung des Übergangs zur Nachhaltigkeit: Diese Strategie stellt die Instrumente und Maßnahmen bereit, die es Wirtschaftsakteuren aller Sektoren ermöglichen, ihre Übergangspläne zu finanzieren sowie ihre Klima- und Umweltziele zu erreichen – unabhängig von ihrer Ausgangsposition.
- Inklusivität: Diese Strategie berücksichtigt die Erfordernisse von Einzelpersonen sowie kleinen und mittleren Unternehmen und ermöglicht ihnen einen besseren Zugang zu nachhaltiger Finanzierung.
- Widerstandsfähigkeit und Beitrag des Finanzsektors: Diese Strategie zeigt auf, wie der Finanzsektor dazu beitragen kann, dass die Ziele des Green Deals erreicht werden, während er selbst widerstandsfähiger wird und gegen Greenwashing vorgeht.
- Globale Ambition: Diese Strategie zeigt auf, wie ein internationaler Konsens über eine ambitionierte Agenda für ein weltweites nachhaltiges Finanzwesen gefördert werden kann.
Die Sustainable Finance Strategy der Europäischen Kommission umfasst zahlreiche Maßnahmen, unter anderem zur Erweiterung der EU-Taxonomie-Verordnung. Darüber hinaus legt die Strategie zahlreiche Maßnahmen vor, um Klimarisikobewertungen stärker zu implementieren, Greenwashing zu vermeiden und die Beteiligung von Investoren zu erhöhen.
Tipp
Nähere Informationen zu diesem Thema: Nachhaltige Finanzierung – Europäische Kommission (→ ec.europa.eu)