Band 14: Ablenkung  VSF-Forschungsarbeit, November 2012

Analysen des realen Ablenkungsgrades bei der Bewältigung von Fahraufgaben im Straßenverkehr – objektive viewpointsystem®-Blickuntersuchungen bei Gefahren- und Unfallstellen.

Titelbild der Publikation
Foto: BMVIT

Analysen des realen Ablenkungsgrades bei der Bewältigung von Fahraufgaben im Straßenverkehr – objektive viewpointsystem®-Blickuntersuchungen bei Gefahren- und Unfallstellen.

Der Fahrzeuglenker bzw. die Fahrzeuglenkerin hat im Straßenverkehr neben der Bewältigung fahrdynamischer Aufgaben für die Navigation eine Vielzahl optischer Eindrücke zu verarbeiten und deren Priorität und Relevanz zu beurteilen. Die im Fahrvorgang zur Verfügung stehende Zeit ist dabei begrenzt, Ablenkungen in Form von Überinformation (viele Informationen in kurzer Zeit) oder Informationsdefizite durch Sichteinschränkungen stellen bei der Suche nach Navigationspunkten im Verkehrsraum wesentliche Störfaktoren dar, die die rechtzeitige Detektion und Reaktion auf Manöver anderer Verkehrsteilnehmer nachteilig beeinflussen.

Es gilt zu verstehen, dass für die sichere Bewältigung der Fahraufgaben, das heißt für die rechtzeitige Gefahrenerkennung und Reaktion in der Praxis das zur Verfügung stehende Zeitvolumen begrenzt ist. Gleichzeitig stellt auch die Bedienung von technischen Fahrzeugeinrichtungen, (Multimediageräte, Navigationsgeräte und ähnliches) und die Kommunikation selbst (zum Beispiel mit dem Beifahrer beziehungsweise Telefonate) im Zuge der praktischen Fahrvorgänge eine Ablenkung dar. All diese Zusammenhänge sind bei den komplexen Interaktionen Fahrer bzw. Fahrerin / Fahrzeug / Straße besonders nachteilig, weil sie Prioritätenreihungen der Gefahrenerkennung ungünstig beeinflussen und erhebliche Änderungen der Reihenfolge bei der Risikobewältigung für Fahrzeuglenker und -lenkerinnen, also Blindnessphänomene hervorrufen: Analysen mit der viewpointsystem®-Blickerfassung haben in der Vergangenheit gezeigt, dass alle zuvor genannten Zusammenhänge existent sind und objektiv gemessen beziehungsweise offengelegt werden können.

Im Zuge des Projektes wurde die Navigation von routinierten Fahrzeuglenkern und -lenkerinnen bei realen Interaktionen im Straßenraum mit der TÜV-zertifizierten Blickerfassung analysiert und das gesamte Gefährdungspotenzial hinsichtlich Prioritätenreihungen und Gefahrenerkennung blick- und sicherheitstechnisch untersucht.

Hinweis

Haben Sie Interesse am Bericht, wenden Sie sich bitte an road.safety@bmk.gv.at.