Pilotstudie
Mit den Vorbereitungen für die nächste Verkehrsprognose Österreich wurde in enger Abstimmung mit den Auftraggebern eine Pilotstudie mit folgenden Hauptaufgaben durchgeführt:
- Analyse/Synthese der Anforderungen der Auftraggeber BMK, Asfinag und ÖBB Infra sowie weiterer potentieller künftiger Anwender des Verkehrsmodell Österreich
- Analyse der Rahmenbedingungen (Datenverfügbarkeit, Modellanwendungen etc.)
- Erarbeitung von Vorschlägen samt Bewertung möglicher Modellansätze
- Konzeption des Gesamtmodells samt Konzept, Zeitplan und Kostenschätzung für die Umsetzung
- Unterstützung bei der Erstellung der Leistungsbeschreibung für die Vergabe
Grundanforderungen waren die Entwicklung eines maßnahmensensitiven Modellsystems, das langfristig nutzbar und adaptierbar ist, hohe Akzeptanz in der Fachwelt erreicht, methodisch belastbar und transparent ist und auf Seiten der Auftraggeber angewendet werden kann.
Folgend sind einige wesentliche Ergebnisse der Pilotstudie aufgelistet, die beim methodischen Modellansatz etwas weiter ausgeführt werden:
- Die Modell-Neuerstellung ist einer Weiterentwicklung des bestehenden Verkehrsmodell Österreich vorzuziehen
- Im Personenverkehr ist eine zunehmende Varianz im Verkehrsverhalten der Bevölkerung feststellbar bzw. in Zukunft zu erwarten. Deshalb Modellierung
- des Verkehrsverhalten von Einzelpersonen im Gegensatz zu Personengruppen
- von Wegeketten im Gegensatz zu Einzelwegen
- von fünf grundlegenden Entscheidungen (wie viele Wege, von wo nach wo, mit welcher Verkehrsmittelkombination, über welche Routen, zu welcher Tageszeit)
- Modellierung intermodaler Wege, Fokus auf P+R
- Das Entscheidungsverhalten im Güterverkehr ist komplex, die Entscheidungen entlang des Transports werden von unterschiedlichen Personen getroffen. Deshalb Modellierung:
- von Transportketten über alle Verkehrsträger inklusive unterschiedlicher Fahrzeuggrößen/ Zugklassen
- von Sendungsgrößen
- der logistischen Entscheidungen inkl. Logistikzentren und Terminalkapazitäten
- Trade-Off zwischen Abbildungsgenauigkeit (z.B. Exaktheit der Ein- und Aussteiger an einer Haltestelle) und Prognosefähigkeit (Modellsensitivität auf einzelne Maßnahmen) muss Rechnung getragen werden
- Modularer Aufbau und Erweiterbarkeit des Modells für bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Elemente und Methoden (z.B. Thema Komfort)
- Transparenz der Modellqualität ist wichtig, Beschreibung der Qualität unter anderem durch Gütemaße.