Horizont 2020 (2014–2020) – Rückblick 8. Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der EU

Mit Horizont 2020 standen von 2014 bis 2020 auf EU-Ebene 75,6 Milliarden Euro für Forschung und Innovation zur Verfügung, von denen 68,2 Milliarden dokumentiert im Wettbewerb vergeben wurden. Über 280.000 Projekte mit knapp einer Million Beteiligungen wurden eingereicht; rund 34.000 Projekte wurden zur Förderung ausgewählt.

Horizont 2020 hatte zum Ziel durch innovative F&E Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen finden, mithilfe exzellenter Grundlagenforschung neue Wege aufzuzeigen, die Wirtschaft zu stärken und neue Jobs zu schaffen. Horizont 2020 sollte außerdem einen Beitrag zum Gelingen des Europäischen Forschungsraums (EFR) und der Innovationsunion sowie zu weiteren Europa 2020 Flagship-Initiativen (zum Beispiel die Digital Agenda) leisten.

Die Finanzierungs- und Förderformen reichten von der Grundlagenforschung bis zur innovativen Produktentwicklung und Markteinführung. FTI-Institutionen, Universitäten, Unternehmen und Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft waren zentrale Zielgruppen.

Ergebnisse und Impact von Horizont 2020

Im Jänner 2024 publizierte die EK die Abschlussevaluierung von Horizont 2020. Horizont 2020 schneidet demzufolge gut ab bei den Zielen zu den Global Challenges, Wettbewerbsfähigkeit und Exzellenz und auch bei Zielen wie Knowledge Circulation, Open Access. Wissenschaftlichen Durchbrüchen konnten erzielt und Beiträge zu vielen Challenges geleistet werden: Covid 19, Klima, Energie, AI, Digitale Technologien und Impact in Schlüsselbereichen.

H2020 in Zahlen

  • Gesamtes Budget 75,6 Milliarden Euro. Zusätzlich wären 175 Milliarden Euro nötig gewesen, um alle „high-quality“ Projekte fördern zu können
  • H2020 hatte einen Anteil von 10% an den öffentlichen Investitionen in FTI der EU
  • 41.575 Förderempfänger aus 177 Ländern
  • Erfolgsquote im Schnitt 11,9%
  • Überzeichnungsrate: 76%
  • 1076 durchgeführte und evaluierte Ausschreibungen
  • 64,4 % des investierten Budgets mit Relevanz für nachhaltige Entwicklung

Positionierung und Impact von Horizon 2020 

  • Jeder in H2020 investierte FTI-Euro wird bis 2040 fünf weitere Euro an Nutzen für Gesellschaft und Wirtschaft bringen
  • Horizon 2020 (und FP7) sind die zweitgrößten Programme für FTI zu Klima 
  • Beitrag zu 276.000 peer-reviewed Publikationen (diese Zahl wächst schnell an); 33 Nobelpreisträger:innen wurden auch von H2020 unterstützt
  • Beteiligte Unternehmen steigerten ihren Umsatz um 30% und die Beschäftigung um 20% und höhere „intangible Assets
  • Mehr als 35.000 geförderte FTI-Projekte 
  • Zugang zu hochwertiger Forschungsinfrastruktur durch H2020 für 24.000 Forscher:innen
  • Nachweislich effektiver Beitrag zum Erreichen von Politikzielen der EU

Diese Evaluierung von H2020 zeigt die große Bedeutung, die das Forschungsrahmenprogramm der EU für die FTI Europas hat. Sie bietet Evidenz für Forderungen nach bedeutend höheren Mitteln für FP 10. Die Ergebnisse fließen unter anderen ein bei der Gestaltung des EU- Forschungsrahmenprogramms ab 2028. 
Diwe EK betont bei der Veröffentlichung der Ergebnisse der Abschlussevaluierung von Horizon 2020 „Horizon Evaluation shows that Investment in EU Research and Innovation greatly pays off

Erfolgreiche österreichische Beteiligung an Horizont 2020

Österreich kann auf eine erfolgreiche Beteiligung an Horizont 2020 zurückblicken. Insgesamt wurden 1,95 Milliarden Euro (2,9 % aller Zusagen) an Förderungen eingeworben, was Österreich zum Nettoempfänger macht. Bei den Beteiligungen an Horizont 2020 weist Österreich eine weit überdurchschnittlich hohe Erfolgsquote von auf. Damit beweisen die österreichischen Akteurinnen und Akteure im Bereich Forschung, Technologie und Innovation ihre Exzellenz und ihre Wettbewerbsfähigkeit. 

Ausgewählte österreichische Ergebnisse in Zahlen:

  • Größtes Einzelprogramm hinsichtlich der Förderungen an AT: ERC (European Research Council); 410 Millionen Euro an AT von gesamt 13,5 Milliarden Euro (Anteil von AT an gesamt 3,1%)
  • Österreich in der europäischen FTI zu ICT: 245 Millionen Euro an AT von gesamt 7,1 Milliarden Euro (Anteil von AT an gesamt 3,3%)
  • Österreich in der europäischen FTI zu Energie: 162 Millionen Euro an AT von gesamt 4,99 Milliarden Euro (Anteil von AT an gesamt 3,5%)
  • Österreich in der europäischen FTI zu Verkehr und Mobilität: 179 Millionen Euro an AT von gesamt 5,7 Milliarden Euro (Anteil von AT an gesamt 3,1%)

Insgesamt beteiligten und beteiligen sich 4.440 österreichische Institutionen an Projekten aus Horizon 2020, ein bedeutender Anteil der Vorhaben läuft noch. 920 der Projekte werden oder wurden von Österreich koordiniert.

Inhalte und Ziele von Horizon 2020 auf einen Blick

  • Laufzeit: 2014–2020
  • Budget: 75,4 Milliarden Euro

Inhalte und Ziele:

  1. wissenschaftliche Exzellenz
  2. Wettbewerbsfähigkeit und Marktführerschaft
  3. Große, gesellschaftliche Herausforderungen
  • Förderung mit 100 % der direkten Kosten bei Forschungsvorhaben, bei Innovationsvorhaben zu 70 % und pauschale Abgeltung von Overheads mit bis zu 25 %.
  • Erstmals Unterstützung aller Phasen des Innovationsprozesses und Integration vorher getrennter Programme (7. Rahmenprogramm, Teile von: Competitiveness and Innovation Framework Programme CIP; European Institute of Technology EIT).
  • Fokus auf die Partnerschaft mit Industrie und Mitgliedstaaten und Mobilisieren von bis zu 23 Milliarden Euro für multilaterale F&E-Initiativen mit dem Innovation Investment Package.

Kontakt

Brigitte Weiß
Stabsstelle EU Innovation und Technologie
Telefon:+43 1 71162 653300
E-Mail: brigitte.weiss@bmk.gv.at