Zahlen, Daten, Fakten  Österreichweites Klimaticket

Mit der Einführung der Klimatickets ist es erstmals möglich, ein Jahr lang alle Öffis (Bus, Bahn, Straßenbahn, U-Bahn) der teilnehmenden Verkehrsunternehmen in einem bestimmten Gebiet zu nutzen: regional, überregional und österreichweit.

Entstehung des Klimatickets: Revolution im öffentlichen Verkehr

Klimaticket mit Plan: RECHT zur Veröffentlichung bis November 2026 (laut Campos Abricha)
  Foto: Kubrik GmbH

Die Idee eines für alle öffentlichen Verkehrsmittel in Österreich gültigen Tickets, findet sich bereits seit dem Jahr 2006 in verschiedenen Regierungsprogrammen. Auch im aktuellen Regierungsprogramm 2020 bis 2024 ist die Umsetzung einer österreichweiten Jahresnetzkarte für den öffentlichen Verkehr verankert.

Bereits nach eineinhalb Jahren Vorbereitung und Verhandlungen begann am 1. Oktober 2021 der Vorverkauf des Klimaticket Ö. Gültigkeitsbeginn und somit der erste Tag, an dem das Ticket genutzt werden konnte, war der 26. Oktober 2021. Damit wurde das Versprechen aus dem Regierungsprogramm einer österreichweiten Jahresnetzkarte zum Preis von nur drei Euro pro Tag endlich umgesetzt. Allen Menschen, die in Österreich leben, steht dadurch eine leistbare Alternative zum motorisierten Individualverkehr zur Verfügung.

Neben tariflichen Maßnahmen, wie der Einführung der Klimatickets, investiert das Bundesministerium aber auch massiv in einen weiteren Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und eine Verbesserung und Verdichtung des Verkehrsangebots um den öffentlichen Verkehr zu fördern und einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten.

Mit der Einführung des Klimaticket Ö übernahm der Bund erstmals die Verantwortung für ein Produkt des öffentlichen Verkehrs, dies umfasst unter anderem die Produktgestaltung und die Festlegung des Preises. Mit der Organisation des  Vertriebs des Klimaticket Ö wurde die One Mobility GmbH beauftragt.

In den Bundesländern Wien, Tirol und Vorarlberg gab es zum Zeitpunkt der Einführung bereits Jahresnetzkarten zum Fixpreis. Zeitgleich mit der Einführung des Klimaticket Ö führte auch Oberösterreich ein regionales Klimaticket ein. Mit 1. Jänner 2022 war schließlich in allen Bundesländern eine Jahresnetzkarte für die Öffis der jeweiligen Region erhältlich.

Seit 1. April 2022 erhalten Personen, die Wehr- oder Zivildienst leisten, ein Klimaticket Ö Bundesheer beziehungsweise Zivildienst und können somit nicht wie bisher nur im Streckennetz der ÖBB unterwegs sein, sondern alle Öffis der teilnehmenden Verkehrsunternehmen in Österreich unentgeltlich verwenden, zum Beispiel auch Stadtverkehre oder regionale Busse. Für Teilnehmende eines Freiwilligen Sozialen Jahres oder Umweltjahres ist die Einführung eines unentgeltlichen Klimaticket Ö für die Dauer des Einsatzes ab Herbst 2023 vorgesehen.

Tipp

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Rechtliche Umsetzung: Zustimmung über Parteigrenzen hinweg

Die gesetzliche Basis des Klimaticket Ö ist das Klimaticketgesetz (→ RIS). Diese wurden mit Zustimmung eines Großteils der Oppositionsparteien im Parlament beschlossen und sind mit April 2021 in Kraft getreten. Die Umsetzung erfolgt rechtlich über ein Zusammenspiel einer Verordnung (VO) der Klimaschutzministerin (→ EUR-Lex) (Allgemeine Vorschrift im Sinne der VO (EG) Nummer 1370/2007) und Umsetzungsverträgen mit Verkehrsverbundorganisationsgesellschaften und Bundesländern. Auf Basis von Ministerratsbeschlüssen 27/40 und 61/14 erfolgt die Umsetzung der bundesseitigen Unterstützung regionaler Klimatickets im Wege von Verträgen mit Verkehrsverbundorganisationsgesellschaften und Bundesländern.

Finanzierung: Bundesmittel langfristig gesichert

Das Klimaticket Ö wird durch Erlöse aus den Ticketverkäufen sowie durch einen Zuschuss aus dem Bundesbudget finanziert. Für das Jahr 2022 sind im Bundesbudget Mittel in Höhe von 160 Millionen Euro vorgesehen und der Zuschuss ist durch die Festlegung auf vier Jahre im Bundesfinanzrahmengesetz langfristig abgesichert.

Die regionalen Klimatickets und die begleitende Ausweitung des regionalen Verkehrsangebots liegen in der Verantwortung der jeweiligen Bundesländer und werden mit 100 Millionen Euro aus Bundesmitteln gefördert. Zusätzlich wurden diese Mittel Mitte 2022 auf 80 Millionen Euro auf insgesamt 180 Millionen Euro pro Jahr erhöht.

Hoher Andrang der Kundinnen und Kunden

Das Klimaticket Ö übertraf bereits im Vorverkauf alle Erwartungen. So wurden allein im Oktober 2021 bereits über 125.000 Klimatickets Ö verkauft. Die Verkaufsprognosen basierten auf Annahmen und Hochrechnungen der Verkaufszahlen bestehender Tickets und gingen vom Erreichen von rund 110.000 Kundinnen und Kunden erst nach einem Jahr aus. Seit der Einführung wurden insgesamt 215.000 Tickets (Stand Dezember 2022) verkauft und die Prognosen wurden somit bei weitem übertroffen.

Kosten und Service

Das Klimaticket Ö kostet 1.095 Euro pro Jahr und berechtigt zur Nutzung aller teilnehmenden Öffis in Österreich. Kundinnen und Kunden müssen somit nicht für jede Fahrt Tickets kaufen oder sich mit einer Vielzahl verschiedener Tarifsysteme auseinandersetzen, um das günstigste Ticket zu erhalten, sondern einfach nur einsteigen und losfahren. Ausgenommen vom Geltungsbereich des Klimaticket Ö sind touristische Angebote wie die Waldviertelbahn, Wachaubahn, Schneebergbahn, Schafbergbahn, et cetera.

Weitere Informationen zu Kosten, Geltungsbereich und anderen häufig gestellten Fragen, sowie einer Übersicht der jeweils geltenden Bestimmungen zur Fahrrad- und Hundemitnahme seitens der Verkehrsverbünde beziehungsweise Verkehrsunternehmen erhalten Sie auf der Website → klimaticket.at. Dort finden Sie auch die Kontaktmöglichkeiten zum Klimaticket Kundenservice, das für alle Anliegen zu Ihrem Klimaticket Ö zuständig ist. Welche Unterlagen für die Ermäßigungen für Personen unter 26, Personen über 65 und Personen mit Behinderung notwendig sind, erfahren Sie auch auf → klimaticket.at.

Seit 1. Jänner 2022 sind in allen Bundesländern regionale Klimatickets erhältlich. Diese werden mit finanziellen Mitteln aus dem Bundesbudget gestützt und führten zur erstmaligen Einführungen einer Jahresnetzkarte in Niederösterreich und Burgenland, Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark. In jenen Bundesländern, in denen Jahresnetzkarten bereits angeboten wurden, konnte durch die Fördermittel ein Preisanstieg verhindert oder eine Preissenkung bewirkt werden. Die Verantwortung für die Produkt- und Preisgestaltung liegt jedoch beim jeweiligen Bundesland beziehungsweise Verkehrsverbund. Bei Fragen und Anliegen zu den regionalen Klimatickets erhalten Sie alle Informationen vom jeweiligen Verkehrsverbund.