Band 77: Rundum Sicht  VSF-Forschungsarbeit

Unfälle zwischen Nutzfahrzeugen und Fußgänger:innen ziehen häufig schwere bis tödliche Verletzungen der Fußgänger:innen nach sich. Bei solchen Unfällen wird dem Übersehen der Fußgänger:innen eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Ein warnendes Fahrassistenzsystemen (FAS) hat das Potential die Fahrzeuglenker:innen rechtzeitig auf Fußgänger:innen im Nahbereich des Fahrzeugs aufmerksam zu machen und kann somit zu einer defensiveren Fahrweise anregen. Das Ziel der Studie war die Evaluierung eines nachrüstbaren, warnenden Assistenzsystems, zur Vermeidung von Kollisionen mit Fußgänger:innen durch eine Feldstudie an LKW und Bussen.

Titelblatt "Rundum-Sicht im Straßenverkehr"

Im Zuge der Fahrstudie konnte evaluiert werden, ob das System einen Einfluss auf das Fahrverhalten der teilnehmenden Fahrzeuglenker:innen hat. Aus einem Vorher-Nachher-Vergleich an der Anzahl an Konflikten mit Fußgänger:innen wurde festgestellt, dass sich diese nach der Aktivierung des FAS reduzierten. Weiters wurde festgestellt, wo am Fahrzeug (links, rechts bzw. vorne) das Potenzial des FAS am größten ist.

Die Ergebnisse der Fahrstudie zeigen eine unmittelbare Reduktion der Warnungen pro Kilometer Fahrleistung. Es zeigte sich, dass das Potenzial des FAS bereits unmittelbar nach dessen Einbau verfügbar ist und keine Gewöhnungseffekte festgestellt wurden, d. h.es wurde keine Zunahme an Konflikten nach einer gewissen Zeit festgestellt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein warnendes FAS Potenzial besitzt, die Fahrzeuglenker:innen von Nutzfahrzeugen rechtzeitig auf Fußgänger:innen im Nahbereich des Fahrzeugs aufmerksam zu machen und somit zu einer defensiveren Fahrweise anregt. Es zeigt sich allerdings auch, dass gewisse Unfälle durch ein solches System nicht vermeidbar sind.

Die Ausstattung von Fahrzeugen mit derartigen Systemen kann jedenfalls empfohlen werden.

Achtung

Die derzeitge Version ist leider nicht barrierefrei. An der Umsetzung wird bereits gearbeitet.

Rundum-Sicht im Straßenverkehr (PDF, 17 MB)