Cleverer Helm

Optimaler Schutz vor Kopfverletzungen durch verbesserte Testmethoden von Kindern-Fahrradhelmen

Problemstellung

Durch die Einführung der Helmpflicht bei unter 12-jährigen im Mai 2011 konnte bereits eine Reduktion von Kopfverletzungen in dieser Altersgruppe festgestellt werden. Allerdings wurde von der AUVA ebenfalls beobachtet, dass mehr als 90% der Kinder ihren Helm nicht richtig tragen. So kann vermutet werden, dass es ohne zielgerichtete Kampagnen diesbezüglich, zu keinem weiteren Sinken von Kopfverletzungen kommen wird.

Innerhalb der EU werden Fahrradhelme nach der EN 1078 geprüft. Spezielle Grenzwerte für Kinderhelme gibt es allerdings nicht. Konsumentenschutztests verschiedener Institutionen stellen zwar höhere Anforderungen als die Norm, unterscheiden sich aber in der Unfallschutztestung kaum von deren Vorgaben. Außerdem gibt es keine Untersuchungen des Verletzungsschutzes von falsch aufgesetzten Helmen.

Fahrradhelme müssten so konzipiert sein, dass die Schutzwirkung auch bei nicht optimalem Anlegen gegeben wäre.

Lösungsansatz

Gegenwärtige Tests werden evaluiert und mit realen Unfallszenarien und Verletzungsmustern verglichen. Aus diesem Vergleich werden Verbesserungsvorschläge abgeleitet und in ein neues Testkonzept integriert.

Ziele der Optimierung

  • Versuchsbedingungen, die realen Unfällen Rechnung tragen
  • Verwendung erweiterter Verletzungskriterien, und Anwendung von Grenzwerten, die für Kinder geeignet sind.
  • Untersuchung des Verhaltens bei fehlerhafter Verwendung von Helmen

Das neue Testkonzept wird bei ausgewählten Helmen angewandt. So können sowohl die ausgewählten Helme detailliert bewertet werden als auch das Testkonzept an sich.

Mit Ende des Projekts stehen Empfehlungen für die Optimierung der EN 1078 sowie für Verbraucherinformationstests zur Verfügung. Eine Erhebung über die fehlerhafte Verwendung von Kinderfahrradhelmen soll helfen Maßnahmen diesbezüglich zu entwickeln.

Durch die strengeren, erweiterten Tests sollen Hersteller zur Weiterentwicklung von Helmen animiert werden, um deren Qualität, Handhabung und Eignung für Kinder zu verbessern.

Kontakt

TU Graz- Institut für Fahrzeugsicherheit
lnffeldgasse 23/1, 8010 Graz
Dr. Ernst Tomasch
Telefon: +43 316 873 30301
E-Mail: ernst.tomasch@tugraz.at