UNECE Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa

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Die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen (UN) für Europa (UNECE, ECE) hat ihren Sitz in Genf (Schweiz) und ist das unterstellte Gremium des UN-Wirtschafts- und Sozialrats (ECOSOC). Die UNECE ist für Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in Europa und Nordamerika zuständig.

Mitglieder sind neben den europäischen Staaten auch alle nicht-europäischen Nachfolgestaaten der Sowjetunion (GUS) sowie die Vereinigten Staaten von Amerika (USA), Kanada, die Türkei, Zypern und Israel. An der Spitze steht Jan Kubis, Generalsekretär der ECE, der dem UN-Generalsekretär in New York unterstellt ist.

Die Arbeitsschwerpunkte der Wirtschaftkommission liegen in den Bereichen Verkehr, Umwelt, Statistik sowie Handelsliberalisierung und Wirtschaftsforschung. Die Unterstützung osteuropäischen und zentralasiatischen Marktwirtschaften ist ein wichtiges Anliegen der ECE in all ihren Aufgabengebieten. Im Infrastrukturbereich stellt die euroasiatische Land-Verkehrsanbindung ein wichtiges Ziel dar, zumal viele Staaten Osteuropas und Zentralasiens nicht von den Förderungen der Europäischen Union (EU) profitieren können, aber gleichzeitig eine wichtige Landbrücke in den fernen Osten darstellen.

Das für Verkehrsfragen zentrale ECE-Gremium ist das Inlandtransportkomitee (ITC). Ihm unterstellt sind eine Reihe von Arbeitsgruppen, die sich mit Fragen der Verkehrsträger Straße, Schiene und Binnenwasserstraße sowie mit verkehrsträgerübergreifenden Themen (zum Beispiel kombinierter Verkehr, Transport gefährlicher Güter, Transport verderblicher Lebensmittel, Verkehrsstatistik, Zollfragen) befassen. Ein sehr wesentliches Aufgabengebiet der UN/ECE ist die Harmonisierung von Fahrzeugkomponenten, die durch die Mitgliedschaft der EU, sowie vieler Nicht-ECE Staaten weltweite Bedeutung hat. Die weltweite Normung von Kraftfahrzeugteilen erfolgt im World Forum for Harmonization of Vehicle Regulations in Form von Empfehlungen, die in EU-Recht übernommen werden und weitgehend von der Fahrzeugindustrie umgesetzt werden.

Im Rahmen des Inlandtransportkomitees wurden eine Vielzahl von Übereinkommen geschlossen, die den internationalen Verkehr betreffen. Von weit reichender Bedeutung sind vor allem die Übereinkommen, mit denen technische Standards, zum Beispiel im Kraftfahrzeugbereich oder im Bereich des Gefahrguttransports, festgelegt werden. Diese Standards werden in der Folge oftmals auch von der Europäischen Union übernommen. Es existieren auch Abkommen, die Standards für die europäischen Verkehrsnetze festlegen, weiters Abkommen zur Vereinheitlichung der Verkehrsregeln und Verkehrsschilder, sowie zur Vereinheitlichung der Zollverfahren.

Im Bereich Verkehr sind das Projekt der transeuropäischen Eisenbahn (TER) und das Abkommen über Hauptlinien des internationalen Eisenbahnverkehrs (AGC) von großer Bedeutung. Nicht zu vergessen sind die Programme Marco Polo und TEN der Europäischen Union (EU).

Abkommen über Hauptlinien des internationalen Eisenbahnverkehrs (AGC)

Die Schaffung eines gleichartigen zusammengesetzten (homogenen) und verzahnten (interoperablen) europäischen Schienennetzes ist eine wichtige Grundvoraussetzung, um die Schiene im Vergleich zu den anderen Verkehrsträgern (vor allem auch gegenüber dem Verkehrsträger Straße) wettbewerbsfähig zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird im im Europäischen Abkommen über Internationale Eisenbahnlinien (AGC) ein Netz von international bedeutsamen Eisenbahnlinien sowie die anzuwendenden Infrastrukturparameter auf diesen Strecken definiert.

Transeuropäische Eisenbahnen (TER)

Das Projekt transeuropäische Eisenbahnen (TER - Trans European Railway) der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen (UNECE) zielt auf eine Entwicklung eines zusammenhängenden und effizienten Bahn- und Kombiverkehrs- Netzes ab. Räumlich ist es in erster Linie auf die Netze Mittel- und Osteuropas sowie deren Anbindung an West- und Südeuropa ausgerichtet. Deswegen ist es für Österreich von großer Bedeutung.

Pan-Europäisches Programm für Verkehr, Gesundheit und Umwelt (THE PEP)

Titelblatt der Broschüre "Pan-Europäisches Programm für Verkehr, Umwelt und Gesundheit"

THE PEP ist ein gemeinsames Programm der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Europa und der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE), wo Verkehrs-, Gesundheits- und Umweltministerien aus 56 europäischen Ländern, den USA und Kanada, sowie internationale Organisationen und NGOs zusammenarbeiten, um eine umweltverträgliche und gesundheitsfördernde Mobilität in ganz Europa zu fördern.