Sonderbericht „Klimawandel und Landsysteme“ des Weltklimarates
Der Weltklimarat-Sonderbericht zeigt dringenden Handlungsbedarf. Ein IPCC-Bericht zum betont: Nachhaltige Maßnahmen können drastische Folgen und hohe Kosten verhindern.
Der Weltklimarat IPCC hat am Donnerstag, den 8. August, seinen letzten Sonderbericht vorgestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Mittelpunkt steht die Wechselwirkung von Landsystemen (also Land-Ökosystemen, Landnutzung und Nachhaltigkeit) und Klimawandel. Weitere wichtige Themen sind unter anderem Desertifikation, biologische Produktivität und Ernährungssicherheit. Unter den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern war mit Dr. Karlheinz Erb von der Universität für Bodenkultur Wien auch ein Experte aus Österreich Mitglied des Autorenteams.
Landsysteme bieten den Menschen Nahrung und Wasser sowie andere nichtmaterielle Leistungen wie Erholung oder Spiritualität. Durch die globale Erwärmung stieg die Lufttemperatur über Land zuletzt fast doppelt so stark an, wie die globale Durchschnittstemperatur. Die Auswirkungen sind entsprechend groß und spielen beispielsweise hinsichtlich der zunehmenden Wüstenbildung oder bei der Nahrungsmittelsicherheit eine zentrale Rolle. Da der Menschheit nur begrenzt Landfläche zur Verfügung steht, müssen alle Entwicklungen, die zu Konkurrenzsituationen führen, genau beobachtet werden. Hier spielen so unterschiedliche Interessen wie die Versiegelung von Flächen für Straßen oder Siedlungsgebiete gegenüber einer Nutzung zur Nahrungsmittelproduktion eine zentrale Rolle.
Der Bericht betont, dass auf globaler Ebene beträchtlicher Handlungsbedarf besteht. Einige Entwicklungen sind besorgniserregend und fordern rasche Antworten. Ein deutliches Beispiel ist die Verschwendung von fast einem Drittel der verfügbaren Nahrungsmittel. Auch unsere Ernährungsgewohnheiten sollten hinterfragt werden.
Ebenso wichtig ist es, in die Bereiche Bildung und Ausbildung sowie in Vorhersage- und Warnsysteme zu investieren. Auf diesem Weg kann Armut besonders effizient bekämpft und die Ernährungssicherheit erhöht werden, vor allem in Entwicklungsländern. Viele Maßnahmen werden erst nach längerer Zeit wirksam und zu Erfolgen führen können (wie zum Beispiel die Aufforstung). Die Kosten für nachhaltige Maßnahmen sind jedoch langfristig betrachtet deutlich geringer als jene, die entstehen würden.