Märchen der Atomlobby Es war einmal ...

Kernenergie ist eine Risikotechnologie, sie ist teuer und langsam. Die Nutzung der Atomkraft ist eine Belastung für zukünftige Generationen und schafft Abhängigkeiten in der gesamten Versorgungskette (insbesondere auch von Russland). Kernenergie ist keine heimische Energiequelle. Uran und Thorium stehen nur begrenzt zur Verfügung.

Titelblatt "Die Märchen der Atomlobby"

Die geopolitischen Rahmenbedingungen und das energiepolitische Umfeld haben sich mit dem Krieg in der Ukraine stark verändert. Der Krieg in der Ukraine führt uns drastisch das enorme Gefahrenpotential von Kernkraftwerken in bewaffneten Konflikten vor Augen. 

Paradoxerweise versuchen verschiedene Interessengruppen nun, die Atomkraft als Lösung für die durch den russischen Angriffskrieg ausgelösten Krisen zu propagieren. Darüber hinaus setzen immer mehr Länder auf Kernenergie als Option zur Erreichung ihrer langfristigen Klimaschutzziele.  Diverse Staaten wollen die Kernenergie massiv ausbauen, Vorteile und Begünstigungen erwirken und dabei die Atomkraft als umwelt- und klimafreundlich darstellen. 

Hype um Small Modular Reactors

Die Kluft zwischen politischen Ankündigungen und öffentlicher Wahrnehmung einerseits und der Realität andererseits wird immer größer. Dies trifft auch auf den Hype um die Small Modular Reactors (SMR) zu. 

Bei der Weltklimakonferenz 2023 wurde von mehreren Ländern eine Verdreifachung der nuklearen Stromerzeugungskapazität bis 2050 angekündigt. Dies ist allein schon wegen der fehlenden industriellen Kapazität, der geringen Bauraten, der langen Vorlauf- und Bauzeiten sowie der hohen Kosten, die mit dem Bau von Kernkraftwerken verbunden sind, völlig unrealistisch bzw. gar nicht machbar.

Keine nukleare Renaissance in Sicht

Faktum ist, dass die nukleare Kapazität in den letzten Jahren kontinuierlich abnimmt, während der Erneuerbaren Anteil stark anstieg. Nur China und Russland bauen neue Reaktoren. Die weltweite Produktion von Kernenergie hat ihren Höhepunkt im Jahr 2006 erreicht. Von einer nuklearen Renaissance, die so oft herbeigeredet wird, kann man keineswegs sprechen.

Während viele Reaktoren am Ende ihrer geplanten Laufzeit angekommen sind, scheint der Nuklearsektor zumindest in Europa ein massives Finanzierungsproblem zu haben. Es zeigt sich, dass die Industrie selbst nicht bereit ist, die mit der Kernenergie verbundenen Risiken zu tragen – und das aus gutem Grund. 

Zukunft ohne fossile Brennstoffe und Atomenergie

Erneuerbare Energien aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse stehen uns als klimafreundliche und leistbare Alternativen zur Verfügung. Das Ziel ist, bis 2030 in Österreich 100 Prozent sauberen Ökostrom zu beziehen. Eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe und ohne Atomenergie ist möglich.

Es braucht Investitionen in erneuerbare Energien, Speichertechnologien und Energieeffizienz, um eine nachhaltige und risikoärmere Energiewende voranzutreiben.

Faktenchecks zu Mythen der Kernenergie

Wir setzen den in der Debatte aufgestellten Behauptungen und Versprechen (Märchen und Mythen) über die Kernenergie faktenbasierte Information entgegen und haben dazu die Faktenchecks zum Märchenbuch aktualisiert und um neue (Faktenchecks NEU) erweitert.

Die Märchen der Atomlobby (PDF, 2 MB)

Fakten gegen Mythen (aktualisierte und neue Faktenchecks)

Die folgenden Faktenblätter sind auch in Englisch verfügbar!

Tipp

35 Jahre Tschernobyl – die Katastrophe aus der Sicht von Nuklearer Sicherheit und Strahlenschutz