Begrünte Häuser Die intensive Flächennutzung vor allem in Städten, lässt nur wenig Raum für Grünflächen und Bepflanzungen. Fassaden und Flachdächer besitzen ein riesiges Potential für lebendiges Grün.
Kletterpflanzen und extensive Dachbegrünungen geben der Natur ein Stück des bebauten Bodens zurück. Sie verbessern das Stadtklima und bieten vielfältigen Lebensraum. Für das Haus wirkt die Begrünung wie eine schützende Decke, die im Winter isoliert und im Sommer kühlt.
Lebendige Mauern
Weinlaubgeschmückte Klostermauern oder alte Höfe inmitten bunter Blütenpracht. Seit jeher umgeben Menschen ihre Häuser gern mit üppigem Grün. Manche Hauseigentümer haben aber Bedenken, dass die Fassaden durch „einwurzelnde“ Kletterpflanzen beschädigt werden. Putz und Mauerwerk werden jedoch von keiner der üblichen Kletterpflanzenarten unserer Breiten geschädigt. Selbstklimmer, wie z.B. der Efeu oder der Dreiblättrige Wilde Wein, wachsen nicht in Mauern ein, sondern halten sich mit Saugnäpfen, Haftscheiben, Klimmhaaren oder Haftwurzeln an der Fassade fest. Dabei nutzen sie kleinste Unebenheiten.
Lärm- und Hitzedämmung für Dach und Wand
Von Pflanzen geschützte Hauswände erwärmen sich im Sommer höchstens auf 30 Grad Celsius. Im Winter bleiben laubgeschützte Außenwände um durchschnittlich 5 Grad wärmer. Die maximalen Temperaturschwankungen bei grünen Dächern und Fassaden sind deshalb nur halb so groß.
Zur natürlichen Artenvielfalt im Siedlungsraum trägt die Fassadenbegrünung viel bei. Vögel kommen in die Städte zurück, weil sie im Blätterpelz Nistplätze und Nahrung finden. Blühende Kletterpflanzen, wie Waldrebe oder Wilder Wein, dienen Bienen als Nektarquelle. Raupen des Tagpfauenauges ernähren sich von Hopfen, jene des Weinschwärmers von Reben und die des Schwalbenschwanzes von Efeu. Spinnen, Ameisen und Tausendfüßler finden Unterschlupf – die Angst, sich „Ungeziefer“ ins Haus zu locken, ist unbegründet. Insekten und Spinnen fühlen sich im Freien ungleich wohler...
Wiese über dem Kopf
Grüne Dächer speichern bis zu 80 Prozent Regenwasser und verdunsten es langsam wieder. Sie produzieren Sauerstoff, filtern verschmutzte Luft, absorbieren Strahlung und verbessern dadurch das Klima. Sie wirken temperaturregulierend, dämpfen Lärm und schützen das Dach vor Witterungseinflüssen und mechanischem Verschleiß. Sie lohnen sich auch finanziell – besonders für Industrie- und Verwaltungsgebäude sowie Schulen, da sie die Klimaanlagen merklich entlasten.