Kiebitz: Leitfaden für optimierten Schutz in Österreich  Zusammenführung von Wissen zum Schutz eines gefährdeten Bodenbrüters

Kiebitze (Vanellus vanellus) sind standorttreue Koloniebrüter mit Bodengelegen. Zwischen Ende März und Anfang Juni erfolgen Eiablage, Bebrütung sowie Jungenaufzucht. Die Bestände an Kiebitzen sind vielerorts rückläufig. Der Kiebitz gilt als gefährdete Art.
 

Kiebitz
Kiebitz, Foto: Helmut Steiner

Ursprünglich bewohnt der Kiebitz schütter bewachsene Feuchtwiesengebiete und Weiden, heute brütet der Kiebitz auf Grund weitgehender Verluste dieses Lebensraumes überwiegend im Ackerland. Spät bewirtschaftete Felder sind im Frühling so schütter bewachsen, dass sie zur Nestanlage gut geeignet sein können. Später im Jahr wird die Vegetation allerdings meist für die Jungenaufzucht und die Zweitbruten zu dicht. Nahe gelegene Ausweichflächen wie gerade gemähte Wiesen, aber auch schütter bewachsene Brachen oder Ackersutten (feuchte, spärlich bewachsene Mulden in den Äckern) müssen dann zur Verfügung stehen. Wenn diese fehlen, dann haben auch Ackerpopulationen des Kiebitz immer schlechtere Überlebenschancen. Auch direkte Nestzerstörungen durch die Bewirtschaftung und Verluste durch Nesträuber spielen eine negative Rolle. Europaweit wie auch in Österreich nehmen die Kiebitzbestände aus diesen Gründen rasant ab.

Die Daten eines national einzigartigen, statistisch homogenen Datenarchives von > 100 Kiebitz-Kolonien aus bis zu 30 Jahren mit > 3000 festgestellten besetzten Revieren und weiteres Monitoring bis 2026 werden in das vorliegende Projektvorhaben einbezogen. Das Untersuchungsgebiet umfasst ein ca. 1000 km² großes Gebiet im Traunviertel und westlichem Mostviertel.