Kraubath an der Mur, Lannach, Laßnitzhöhe und Neumarkt
Kraubath an der Mur
In Kraubath an der Mur wurde vor einigen Jahren ein Projekt geboren, mit dem Ziel Naturschutz, Umweltpädagogik und Biogartenbau miteinander zu verbinden. Das System "Waldgarten" ist eine Gartenanlage in Stockwerken, von kleinen, sehr niederen Pflanzen bis hin zu große Laubbäumen.
Einst war die Fläche von 0,5 Hektar fast ausschließlich von kanadischer Goldrute bewachen. Drüsiges Springkraut und Staudenknöterich machten sich am Waldrand des Auwaldes breit. Um die Artenvielfalt zu verbessern, beschlossen die Projektbetreuer, die Fläche wieder zu bearbeiten. Unter dem Schlagwort „schützen durch nützen“ entsteht nun Schritt für Schritt ein kleines Paradies für Insekten, Vögel, Amphibien und kleine Säugetiere. Inzwischen haben wir schon wieder viele verschiedene Pflanzen und Kräuter ansiedeln können – manche davon sind für Menschen bestimmt – viele aber auch für unsere Nützlinge und Wildtiere.
Die Fläche ist bereits „bio-zertifiziert“ und wird in Zukunft auch als Lehrfläche genützt werden, da Auch der Waldgarten ein interessanter Platz für die Naturvermittlung ist. Auch einige interessante und nicht alltägliche Seminare werden stattfinden, ob Kindergartenprojekt, Rucksackschule oder Seminarraum für biologischen Gartenbau, hier findet jede Altersgruppe die Möglichkeit ihr Wissen um Natur und Land zu erweitern und zu vertiefen.
Lannach
Ab 1870 wurde im Gebiet Lannach-Ost hochwertiger Ton abgebaut und in einer Ziegelfabrik weiterverarbeitet. Diese ist heute stillgelegt und der Tonabbau eingestellt. Zurückgeblieben sind 19 Ziegelteiche. Diese wurden allmählich von Flora und Fauna zurückerobert. Heute gehören sie zum Lannacher-Teichpark, in dem vor allem die Naturerhaltung und das Naturerlebnis im Vordergrund stehen. Zahlreiche heimische Sträucher wurden dieses Jahr eingesetzt, aus denen ein neuer Heckenlehrpfad zusätzlich zum alten Baumlehrpfad entstehen soll. Beim internationalen Naturschutzcamp haben junge Erwachsene die Möglichkeit sich aktiv einzusetzen. Im Sinne des Artenschutzes wird aus Biotopholz eine Käferburg errichtet, die einmal als „Kinderstube“ für Larven dienen soll, ein andermal Unterschlupf für Eidechsen und Schlangen bietet.
Laßnitzhöhe
Laßnitzhöhe ist Ende 2015 dem vielfaltleben Gemeindenetzwerk beigetreten. In den folgenden zwei Jahren mit Start diesen Frühling wird ein ambitioniertes Projekt für die Artenvielfalt umgesetzt werden: das Arboretum Laßnitzhöhe.
Der Heilklimatische Kurort Laßnitzhöhe liegt 10 Kilometer östlich von Graz im Oststeirischen Hügelland. Die 2.700 Einwohner zählende Marktgemeinde wurde in den 2006 zum schönsten Blumendorf und in den Jahren 2012-2015 mit jeweils fünf Floras zum schönsten Blumenmarkt der Steiermark gewählt. Laßnitzhöhe ist Ende 2015 dem vielfaltleben Gemeindenetzwerk beigetreten. In den folgenden zwei Jahren mit Start diesen Frühling wird ein ambitioniertes Projekt für die Artenvielfalt umgesetzt werden: das Arboretum Laßnitzhöhe.
Ein Arboretum, von lateinisch arbor „Baum“, ist eine Sammlung (nicht in Pflanzgefäßen wachsender) verschiedenartiger, oft auch exotischer Gehölze; dies kann beispielsweise ein botanischer Garten sein, in dem hauptsächlich Bäume und Sträucher angepflanzt werden oder ein Areal, in dem eine besondere Sammlung von Pflanzen wächst.
Der alte Baum-, Strauch- und Pflanzenbestand von derzeit 92 Bäumen und Sträuchern soll durch das Projekt um mehr als 50 Pflanzenarten erweitert werden. Durch Gestaltung, Pflege und Weiterentwicklung der bestehenden Flora soll ein erholsames, lehrreiches und fachlich interessantes Arboretum entstehen, das zusätzlich mit einem Teehaus-Pavillon für medizinisch-therapeutische Nutzung ausgestattet werden wird.
Das Arboretum Laßnitzhöhe soll mit seinem speziellen Thema ein stiller, klingender und sich in der Zukunft weiterentwickelnder Lebensraum sein, der Interessierten und Erholungssuchenden Orte des Verweilens und der lernenden Erfahrung eröffnet und botanisch Interessierten Zonen fachlich informativer Systematik bietet. Vier verschiedene Abschnitte werden das Arboretum prägen: Ein Koniferenwald mit z.B. Wacholder-, Zirben-, Lärchen-, und Fichtenarten und Unterpflanzungen mit z.B. Erika und Schneerosen. Ein Wildobstgarten mit Mispel, Maulbeere, Aronia, Eberesche, Berberitze, wilder Quitte und anderen Sträuchern und Bäumen. Ein dritter Abschnitt sind die Zeitenbäume, heimische Bäume, die die Menschen durch die Zeiten begleitet und ihnen als Medizin, als Werkmaterial, als Nahrungsquellen oder zu Ritualzwecken gedient haben wie z.B. Linde, Pappel, Eiche, Weide, Ulme, Esche und viele mehr. Der vierte Abschnitt soll der des Teehauses sein. Ein eigenes Areal, das nicht nur botanisch, sondern auch therapeutisch funktional interessante Möglichkeiten bieten wird.
Das Projekt Arboretum Laßnitzhöhe kann durchaus als ökosoziales Projekt angesehen werden, da der Tourismusverband Laßnitzhöhe-Kainbach während der gesamten Projektperiode 2016 bis 2019 in enger Kooperation mit der alpha nova Betriebsgesellschaft m.b.H. (Projektleitung), einem gemeinnützigen, sozialen Dienstleistungsunternehmen, welches sich seit mehr als 20 Jahren für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und in schwierigen Lebenssituationen in jedem Lebensabschnitt engagiert, zusammenarbeiten wird. Aber damit nicht genug: aus der Kombination von Zielen des Tourismusverbandes für die Region, von Arbeitsleistungen regionaler Firmen, Dienstleistungen von Menschen mit Beeinträchtigungen des alpha nova-Tageszentrums Nestelbach und von den Erfahrungen engagierter Bürgerinnen und Bürgern regional und überregional ist ein inhaltlich und ökonomisch effizientes Wirtschaftsmodell mit einer Vielzahl an Synergieeffekten geschaffen worden.
Ein Informationssystem im Arboretum selbst, aber auch das Arboretum Laßnitzhöhe als Website werden in den kommenden zwei Jahren die Zugänge zu einer Vielzahl von Informationen, Lehrveranstaltungen, Thementagen und Workshops ermöglichen.
Neumarkt
Die von Menschenhand geprägte Kulturlandschaft, die Vielfalt an Pflanzen, Tieren und Lebensräumen macht die Naturparkregion Zirbitzkogel-Grebenzen zu einem besonderen Ort. Die Marktgemeinde Neumarkt stellt diese Vielfalt in den Mittelpunkt und wird sich zukünftig als innovatives NaturLese-Zentrum positionieren. Entlang der Via Natura, einem 130 Kilometer langen Weitwanderweg, können alle, die Natur für Ihre persönliche Entwicklung zum Partner machen, sie entdecken und nutzen. Eine vielfältige Schulungspalette – von Kurzschulungen für jedermann über zielgruppenspezifische Seminare bis hin zur Aus- und Weiterbildung – soll die Region im Hinblick auf eine lehrende und lernende Region ab 2018 festigen! Die NaturLese-Schule lehrt einerseits, wie man mit offenem Auge, wachem Verstand und einfühlsamem Herzen der Natur begegnet und andererseits, wie man diese Erkenntnisse für sich selber beruflich oder privat nutzen kann!