Ollersdorf, Ritzing und Stotzing
Ollersdorf im Burgenland
Die Marktgemeinde Ollersdorf im Burgenland ist seit jeher bestrebt Naturschutz- und Umweltprojekte durchzuführen.
Die Gemeinde richtete vier Gemeindeschutzgebiete ein und revitalisiert die Strem mittels Rückbaumaßnahmen (Mäander, Altarme). Durch Bürgerbeteiligungsprojekte entstanden 19 Photovoltaik-Anlagen. Damit können ca. 190.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr produziert werden (Jahresverbrauch der Gemeinde im öffentlichen Bereich). Auch eine E-Bike-Ladestation ist entstanden. Für die Aktivitäten erhielt Ollersdorf mehrfach Auszeichnungen: 2014 gewann es den 2. Platz beim burgenländischen Energiesparwettbewerb sowie den Regionalitätspreis der Bezirksblätter, 2015 folgte der 2. Platz beim Wettbewerb „Impuls“ im Bereich Umwelt- und Klimaschutz, 2016 der Würdigungspreis im Rahmen des burgenländischen Umweltpreises. Die Volksschule erhielt für das Theaterstück „Lebensmittel – Mittel zum Leben“, das von den Kindern selbst erfunden wurde, sogar den Umweltpreis des Landes.
Ritzing
Vor etwa 50 Jahren wurde ein in etwa 4 Hektar großer Bereich im Gemeindegebiet von Ritzing der Natur überlassen und entwickelte sich zu einem überaus wertvollen Rückzugsgebiet für seltene Tiere und Pflanzen.
Im September 2012 wurde unter Bürgermeister Walter Roisz und Urbarialobmann Emmerich Hofer dieses Areal zum Gemeindenaturschutzgebiet erklärt. Vor allem auf Betreiben von Heinz Lackinger konnte dieser Erfolg erzielt werden.Ein kleiner markierter Weg führt unauffällig und die Natur schonend durch die verschiedensten Lebensräume. Vom Feuchtbiotop entlang des kleinen Baches bis zur Anhöhe mit pannonischem Trockenrasen und einem kleinen Steinbruch entdeckt man eine bemerkenswerte Vielfalt an seltenen oft schon vom Aussterben bedrohten Tieren und Pflanzen. Selbstverständlich darf man das Gebiet auch abseits des Weges erforschen. Viele Blumen und Pflanzen sind jedoch streng geschützt.
Stotzing
Bereits im Jahr 2006 wurde in der Gemeinde Stotzing ein Trockenrasengebiet zum "Geschützten Lebensraum Stotzinger Heide" erklärt. Die Gemeinde ist eine Oase der Artenvielfalt.
Auf der Stotzinger Heide am Leithagebirge wächst eine besondere Pflanze, der Diptam (Dictamnus albus), auch Aschwurz oder Brennender Busch genannt. Er gehört zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae) und ist die einzige Art der monotypischen Gattung Diptam. Diese Pflanzenart steht seit 1936 unter Naturschutz, denn sie kam schon damals nur vereinzelt in Mitteleuropa vor. Der Duft des Diptams kann durch Mischung von Vanille- und Zitronenaroma nachgeahmt werden. Zur Reifezeit geben die Drüsen der Fruchtstände so viel ätherisches Öl ab, dass die Pflanze schon von weitem gerochen werden kann. Es entsteht dabei ein brennbares Gas, das sich an extrem heißen Tagen auch selbst entzünden kann. Erklärt wird dies durch die Brennglaswirkung bei Tröpfchenbildung. In der Dämmerung kann man großer Hitze und Windstille kleine blaue Flammen an der Pflanze sehen. Deshalb wird angenommen, dass Diptam der „Brennende Busch“ in der Bibel sei.