Luftqualität 2023
Der erfreuliche Trend der letzten Jahrzehnte bei der Luftqualität in Österreich setzt sich auch im vergangenen Jahr fort. Bei Feinstaub (PM10) werden die niedrigsten Belastungen seit Beginn der Messungen im Jahr 2000 verzeichnet, bei Stickstoffdioxid (NO2) die niedrigsten Belastungen seit 1990. Auch die Ozonbelastung (O3) lag unter dem Durchschnitt der langjährigen Messungen.
Die Bilanz der Luftqualität 2023 beruht auf Daten aus den Luftgütemessungen der Ämter der Landesregierungen und des Umweltbundesamtes im Auftrag des Klimaschutzministeriums. Eine detaillierte Analyse der Luftgütedaten wird im Herbst 2024 im Jahresbericht "Luftgütemessungen in Österreich 2023" vorliegen.
Feinstaubbilanz 2023
Bei Feinstaub (Particulate Matter (PM)) kommt es nur noch vereinzelt bei entsprechenden Wetterlagen (insbesondere Inversionswetterlagen im Winter) zu Überschreitungen des tagesbasierten Feinstaub PM10 Grenzwerts der Europäischen Union (EU), wo ungünstige Ausbreitungsbedingungen die Situation erschweren. Feinstaub-Verursacher sind hier vor allem der Hausbrand und der Verkehr.
Tagesmittelwerte über 50 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³) wurden im Jahr 2023 an maximal 12 Tagen registriert. Damit wurde seit 2022 weder das Grenzwertkriterium nach Immissionsschutzgesetz – Luft (IG-L) (mehr als 25 Tagesmittelwerte über 50 µg/m³ pro Kalenderjahr) noch das Grenzwertkriterium der EU-Luftqualitätsrichtlinie (mehr als 35 Tagesmittelwerte über 50 µg/m³ pro Kalenderjahr) für PM10 überschritten.
Als wesentlicher Faktor für die niedrige PM10-Belastung des Jahres 2023 lässt sich die sehr warme Witterung identifizieren. 2023 war gemeinsam mit 2018 das wärmste Jahr seit Beginn der Temperaturmessungen in Österreich. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die stetige Reduktion der PM10-Emissionen durch wirkungsvolle Maßnahmen insbesondere im Verkehrsbereich (Tempolimits, Fahrverbote, Parkraumbewirtschaftungssysteme, Verkehrsvermeidung, Verlagerung auf umweltfreundliche Transportmittel) und beim Hausbrand (geförderter Tausch veralteter Heizkessel durch moderne, emissionsarme Heizungssysteme; Ausbau der Fernwärme, Erhöhung der Energieeffizienz beispielsweise durch Wärmedämmung und Fenstertausch, Bewusstseinsbildung mit Initiativen wie „Richtig Heizen mit Holz“).
Stickstoffdioxidbilanz 2023
Hauptverursacher für die hohe NO2-Belastung sind die lokalen Emissionen des Verkehrs, insbesondere Dieselfahrzeuge, die für knapp die Hälfte der NOx-Gesamtemissionen verantwortlich sind. Der Trend in den letzten 15 Jahren ist abnehmend, auch 2023 war die Belastung etwas niedriger als im Vorjahr. Hauptursache dafür ist die Erneuerung der Fahrzeugflotte.
Die NO2-Jahresmittelwerte zeigen 2023 wie auch in den beiden Jahren davor keine Überschreitungen des EU-Grenzwertes von 40 µg/m³. Der Grenzwert gemäß Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) von 30 µg/m³ (Jahresmittelwert) wurde an zwei Messstellen in Linz und Tirol knapp überschritten.
Ozonbilanz 2023
Bei Ozon (O3) waren die Werte vergleichbar mit jenen des Vorjahres.
Die Informationsschwelle wurde an 6 Tagen an 11 Messstellen in Niederösterreich und Wien überschritten, 2022 an 6 Tagen an 10 Messstellen, 2021 an einem Tag an 2 Messstellen. 2023 wurden an 14 Messstellen Achtstundenmittelwerte über 120 µg/m³ an mehr als 25 Tagen registriert (2022 waren es 32 Messstellen).