Luftqualität 2024
Der erfreuliche Trend der letzten Jahrzehnte bei der Luftqualität in Österreich setzt sich auch im vergangenen Jahr fort. Messungen zu Feinstaub (PM2,5 und PM10), Stickstoffdioxid (NO2) sowie Ozon (O3) zeigen jeweils eine im Vergleich mit vergangenen Jahren sehr niedrige Belastung.
Hinweis
Die vorläufige Bilanz der Luftqualität 2024 beruht auf vorläufigen Daten aus den Luftgütemessungen der Ämter der Landesregierungen und des Umweltbundesamtes im Auftrag des Klimaschutzministeriums. Gesicherte Luftgütedaten werden im zweiten Quartal 2025 vorliegen, eine detaillierte Analyse der Daten wird es im Jahresbericht "Luftgütemessungen in Österreich 2024" geben.
Feinstaubbilanz 2024
Bei Feinstaub (Particulate Matter (PM)) kommt es nur noch vereinzelt bei entsprechenden Wetterlagen (insbesondere Inversionswetterlagen im Winter) zu Überschreitungen des tagesbasierten Feinstaub PM10 Grenzwerts der Europäischen Union (EU), wo ungünstige Ausbreitungsbedingungen die Situation erschweren. Feinstaub-Verursacher sind hier vor allem der Hausbrand und der Verkehr.
Tagesmittelwerte über 50 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³) wurden im Jahr 2024 an maximal 18 Tagen (Graz) registriert. Damit wurde seit 2022 weder das Grenzwertkriterium nach Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) (mehr als 25 Tagesmittelwerte über 50 µg/m³ pro Kalenderjahr) noch das Grenzwertkriterium der EU-Luftqualitätsrichtlinie (mehr als 35 Tagesmittelwerte über 50 µg/m³ pro Kalenderjahr) für PM10 überschritten.
Ein wesentlicher Faktor für die niedrigen PM10-Belastungen der letzten Jahre ist sich die sehr warme Witterung identifizieren. Deutlich mildere Winter mit kürzeren Kälteperioden sorgen für günstigere meteorologische Ausbreitungsbedingungen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die stetige Reduktion der PM10-Emissionen durch wirkungsvolle Maßnahmen insbesondere im Verkehrsbereich (Tempolimits, Fahrverbote, Parkraumbewirtschaftungssysteme, Verkehrsvermeidung, Verlagerung auf umweltfreundliche Transportmittel) und beim Hausbrand (geförderter Tausch veralteter Heizkessel durch moderne, emissionsarme Heizungssysteme; Ausbau der Fernwärme, Erhöhung der Energieeffizienz beispielsweise durch Wärmedämmung und Fenstertausch, Bewusstseinsbildung mit Initiativen wie "Richtig Heizen mit Holz").
Stickstoffdioxidbilanz 2024
Hauptverursacher für die hohe NO2-Belastung sind die lokalen Emissionen des Verkehrs, insbesondere Dieselfahrzeuge, die für knapp die Hälfte der NOx-Gesamtemissionen verantwortlich sind. Der Trend in den letzten 20 Jahren ist abnehmend, auch 2024 war die Belastung etwas niedriger als im Vorjahr. Hauptursache dafür ist die Erneuerung der Fahrzeugflotte.
Die NO2-Jahresmittelwerte zeigen 2024 wie auch in den beiden Jahren davor keine Überschreitungen des EU-Grenzwertes von 40 µg/m³. Der Grenzwert gemäß Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) von 30 µg/m³ (Jahresmittelwert) wurde erstmals an keiner Messstelle überschritten.
Ozonbilanz 2024
Bei Ozon (O3) waren die Werte vergleichbar mit jenen der Vorjahre. Die Informationsschwelle wurde an zwei Tagen an sechs Messstellen überschritten, 2023 an sechs Tagen an elf Messstellen, 2022 an sechs Tagen an zehn Messstellen. Im Mittel über 2022–2024 wurden an vierzehn Messstellen der Zielwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit (gemäß Ozongesetz) überschritten.