Runderneuerte Lände Brigittenau II fertiggestellt Infrastruktur-Upgrade an der Wiener Donau bringt mehr Sicherheit und Nachhaltigkeit an die Wasserstraße

Nach der Trockengüterlände in Linz 2021 und der Kleinfahrzeuglände Wildungsmauer 2023 gelang im Rahmen des von der EU kofinanzierten Projekts „FAIRway works! in the Rhine-Danube Corridor“ mit der Fertigstellung der Lände Brigittenau II in Wien nun ein weiterer wichtiger Modernisierungserfolg für die Güterschifffahrt auf der Donau.

Gemeinsam mit  Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Leiter der Vertretung EU-Kommission in Österreich Wolfgang Bogensberger und viadonau Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler wurde die runderneuerte Lände am 27. August in der Bundeshauptstadt feierlich eröffnet.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler zeigt sich stolz über das Erreichen einer weiteren wichtigen Wegmarke des Greenings der Donauschifffahrt und ist überzeugt: „Diese Infrastrukturmodernisierungen sind Erfolge mit Langzeitwirkung. Denken wir nur an die Energiemengen, die große Schiffe auch während den Liegezeiten oft benötigen und früher meist von Dieselgeneratoren erzeugt wurden. Durch die hier bereitgestellten modernen Landstromanlagen fallen solche Lärm- und Abgasquellen weg. Damit stärken wir das bereits hohe Nachhaltigkeitspotenzial der Wasserstraße noch weiter.“

Nachhaltiger Beitrag zur Erreichung der Klimaziele

In der ganzheitlichen und zukunftsorientierten Entwicklung der Donau als umweltverträglicher und leistungsfähiger Verkehrsträger widmet sich viadonau nicht nur bestmöglichen Bedingungen für die fahrende Schifffahrt, sondern auch für die „parkende“. Die zentralen Ziele dabei: ein effizienterer Schiffsbetrieb während Liegezeiten, die Reduktion von Lärmemissionen, Energieversorgung mit Landstrom und somit ein nachhaltiger Beitrag zur Erreichung der aktuellen Klimaziele. Nach entsprechenden Ländenmodernisierungen in Linz und Wildungsmauer in den Vorjahren wurde hierzu 2024 nun auch die Lände Brigittenau II in Wien in Angriff genommen.

Wolfgang Bogensberger, Leiter der EU-Kommissionsvertretung in Österreich, betrachtet die infrastrukturelle Weiterentwicklung an der Donau aus europäischer Perspektive und erklärt: „Die europäischen Binnenwasserstraßen erstrecken sich über 41.000 Kilometer und tragen dazu bei, den Güterverkehr in der EU vergleichsweise energieeffizient, sicher und lärmarm im Fluss zu halten. Um eine Tonne an Waren einen Kilometer zu befördern, braucht es am Wasser ungefähr ein Sechstel der Energie, die es am Land auf der Straße bedarf.“

Um optimierte An- und Ablegemanöver für die Güterschiffe und sicheren Zugang für die Schiffsbesatzungen zu gewährleisten, wurden auf einer Länge von 344 Metern 14 jeweils 16 Tonnen schwere sogenannte Dalben in den Flussgrund eingebracht, die zwei Zufahrtsbrücken ermöglichen. Zusätzlich wurde ein Steg für das Bordpersonal errichtet und es wurden zeitgemäße Landstromzugänge geschaffen. Diese Landstromanlagen dienen dazu, den Strombedarf an Bord während der Liegezeit zu sichern, sodass die bis dato im Einsatz befindlichen Diesel-Generatoren nicht mehr dafür herangezogen werden müssen.

„Umweltschutz und Sicherheit stehen auch im Zentrum des Projekts FAIRway works!, das die Infrastruktur auf der Donau in Österreich und Serbien verbessert und von der EU mit rund 17 Millionen Euro gefördert wird. Die Aufwertung der Liegestelle Brigittenau kommt der Schifffahrt, den Besatzungen und auch der lokalen Bevölkerung zugute. Mithilfe von EU-Geldern wird also sowohl ein europäischer als auch ein lokaler Nutzen erzielt“, sagt Wolfgang Bogensberger, amtsführender Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich.

Im unmittelbaren städtischen Umfeld Wiens bedeutet dieses umfangreiche Upgrade einer traditionell hochfrequentierten Schifffahrtslände eine besonders spürbare Verbesserung für Anrainer:innen, Schifffahrt und Umwelt.

viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler stellt den ganzheitlichen Entwicklungsansatz an der Donau heraus und macht deutlich: „Unsere Idee von der modernen Wasserstraße endet nicht bei der gut instandgehaltenen Fahrrinne, sondern strebt bestmögliche Bedingungen für eine Schifffahrt in allen „Lebenslagen“ an. Das jüngste Länden-Upgrade in Wien ist ein weiteres sichtbares Zeichen für unseren konsequenten Kurs, die Donau qualitätsvoll und verantwortungsbewusst gegenüber den Menschen, der Wirtschaft und der Natur in die Zukunft zu entwickeln.“ 

Die Maßnahmen an der Lände Brigittenau II wurden im Zuge des EU-Projekts „FAIRway works! In the Rhine Danube Corridor“ über die Connecting Europe Facility (CEF) der Europäischen Union kofinanziert. Das Projekt ist ein gemeinsames Vorhaben von Österreich und Serbien zur Verbesserung der Wasserstraßeninfrastruktur entlang der Donau in diesen beiden Ländern.