Weltbiodiversitätsrat IPBES
Die „Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services” (IPBES) oder auf Deutsch „Weltbiodiversitätsrat“, wurde im Jahr 2012 gegründet. Der Rat macht regelmäßige Bestandsaufnahmen und erstellt Berichte über Zustand und Trends bezüglich Biodiversität und Ökosystemleistungen. Diese Bestandsaufnahmen beruhen dabei auf bereits bestehender wissenschaftlicher Literatur. Österreich ist seit dem Jahr 2013 Mitglied des Rates.
Sachstandsbericht zu transformativem Wandel
Assessment Report on the Underlying Causes of Biodiversity Loss and the Determinants of Transformative Change and Options for Achieving the 2050 Vision for Biodiversity (in Deutsch: Bewertungsbericht über die grundlegenden Ursachen des Verlusts der biologischen Vielfalt und die Determinanten eines transformativen Wandels sowie Optionen für die Verwirklichung der Vision 2050 für die biologische Vielfalt).
Von 10. Dezember bis 16. Dezember 2024 wurden bei der 11. Plenarsitzung des Weltbiodiversitätsrates die Inhalte des Assessment über die zugrundeliegenden Ursachen für den Verlust von Biodiversität, die Einflussfaktoren für einen „transformativen Wandel“ und Möglichkeiten zur Erreichung der Vision für Biodiversität bis 2050 verhandelt.
Transformativer Wandel ist definiert als fundamentaler, systemweiter Wandel von Ansichten, Strukturen und Praktiken. Dazu wurde von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen – auf Basis von vorhandener Literatur – ein Assessment erarbeitet. Zusätzlich wurde ein „Summary for Policymakers“ verabschiedet. Diese Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte soll politischen Entscheidungsträger:innen als Leitfaden dienen und die Umsetzung notwendiger Maßnahmen für einen Wandel erleichtern.
ipbes.net/transformative-change-assessment
Assessment über die Zusammenhänge zwischen Biodiversität, Wasser, Nahrung und Gesundheit (Nexus-Assessment)
Dieses Assessment behandelt, wie Biodiversität, Wasser, Nahrung und Gesundheit miteinander verbunden sind, wie sie zusammenwirken und sich gegenseitig beeinflussen. Der Inhalt wurde zusammen mit einem weiteren Assessment zu „Transformative Change“ und dem „Scoping Report for a second Global Assessment“ im Rahmen der 11. Plenarsitzung des Weltbiodiversitätsrates im Dezember 2024 in Windhoek, Namibia, verhandelt.
Auch zu diesem Assessment wurde der Inhalt für ein „Summary for Policymakers“ (kurz „SMP“) zusammengefasst, verhandelt und verabschiedet. Es soll, wie das „SPM Transformative Change“, eine auf wissenschaftlichen Fakten basierende Anleitung für politische Entscheidungsträger:innen bezüglich Maßnahmen und deren Umsetzung sein und eine Veränderung leichter machen.
Scoping report for a second global assessment of biodiversity and ecosystem services
(in Deutsch: Scoping-Bericht für eine zweite globale Bewertung der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen)
Der Weltbiodiversitätsrat IPBES hat von 10. bis 16. Dezember 2024 in Windhuk, Namibia, bei seiner 11. Plenarsitzung über den Inhalt des „Scoping Report for a Second Global Assessment of biodiversity and ecosystems“ verhandelt und auch beschlossen. Der „Scoping Report“ enthält Informationen über geplante Inhalte oder Vorgehensweisen.
Der Bericht basiert auf dem ersten „The Global Assessment Report on Biodiversity and Ecosystem Services“ von 2019. In diesem wurde erstmal eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme über den weltweiten Zustand von Biodiversität und Ökosystemleistungen durchgeführt. Mit dem Beschluss des „Scoping Reports“ wird diese Arbeit fortgeführt und die neuesten Erkenntnisse und Veränderungen werden analysiert und zusammengefasst. Wie der erste Bericht wird auch dieser auf wissenschaftlicher Literatur basieren und die gewonnenen Erkenntnisse werden ebenfalls in einem „Summary for Policymakers“ zusammengefasst. Diese wird wieder politischen Entscheidungsträger:innen zur Verfügung gestellt.
ipbes.net/second-global-assessment
Biodiversity Austria International
Um die Zusammenarbeit zwischen österreichischem Biodiversitätsrat und Klimaschutzministerium zu stärken, wurde im Dezember 2024 das Projekt „Biodiversity Austria International“ gestartet. Die Plattform wurde am Biodiversitäts-Hub Österreich in Krems in Zusammenarbeit mit der Universität Wien entwickelt. Sie soll als neue nationale Schnittstelle zum Weltbiodiversitätsrat IPBES („Intergovernmental Sciene-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services“) dienen und die Einbringung von österreichischer Expertise stärken. Außerdem werden die Erkenntnisse des Rates für österreichische Entscheidungsträger:innen aufbereitet.