Projekt „Alive“
Unfälle von LKW mit Radfahrer:innen – Bewertung des Vermeidungspotenzials unterschiedlicher Assistenzsysteme
Problemstellung
Das Risiko, als Radfahrer:in bei einem Unfall mit einem LKW getötet zu werden, ist 13-mal höher als bei Unfällen mit anderen Verkehrsmitteln. Das Aufeinandertreffen von Radfahrer:innen und LKW stellt daher eine besonders gefährliche Situation im Straßenverkehr dar, insbesondere im Hinblick auf den „Toten Winkel“ bei abbiegenden LKW. Assistenzsystemen (sowohl für LKW als auch für Fahrräder) wird ein großes Potential zur Unfallvermeidung zugeschrieben (beispielsweise dem Rechtsabbiegeassistenten). Es fehlen jedoch noch belastbare Kenntnisse über die Wirksamkeit dieser Assistenzsysteme sowie Akzeptanzuntersuchungen bei den Nutzer:innen.
Lösungsansatz
Im Projekt „Alive“ erfolgt eine objektive Untersuchung unterschiedlicher Assistenzsysteme (sowohl für LKW als auch für Fahrräder) hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Akzeptanz. Die Erreichung der Ziele erfolgt durch:
- eine Evaluierung existierender Assistenzsysteme,
- eine Tiefenanalyse von LKW-Radfahrer:innen-Unfällen,
- Fokusgruppen/Einzelinterviews mit LKW- und Radfahrer:innen,
- standardisierte Befragungen von LKW-und Radfahrer:innen hinsichtlich Akzeptanz von Assistenzsystemen,
- Unfallrekonstruktionen: dabei werden Unfälle ohne Assistenzsysteme und Unfälle mit ausgewählten Assistenzsystemen am LKW/am Fahrrad virtuell rekonstruiert, um anschließend die Wirksamkeit der Assistenzsysteme zu beurteilen,
- eine gesamtheitliche Bewertung der Akzeptanz-und Wirksamkeitsuntersuchung mittels SWOT-Analyse sowie Ableitung von Maßnahmen und Empfehlungen.
Kontakt
TU Graz, Institut für Fahrzeugsicherheit
Rechbauerstraße 12, 8010 Graz
DI Dr. Ernst Tomasch
Telefon: +43 (0)316 873 30313
E-Mail: ernst.tomasch@tugraz.at