Projekt „Kisimo“
Entwicklung eines infiniten Kindermodells für Unfallanalysen, Verkehrssimulationen und Mobilitätsbildung
Problemstellung
Verunglückten im Jahr 2018 noch 3 Kinder tödlich, so waren es 2019 insgesamt 16, die im Straßenverkehr ihr Leben verloren. Das ist der höchste Wert seit 2006. 6 der 16 tödlich verunglückten Kinder starben als Fußgänger:innen. 1 von 3 Kindern wird im Durchschnitt als Fußgänger:in bei einem Unfall mit einem LKW getötet. Kinder unterscheiden sich von Erwachsenen nicht nur aufgrund der geringeren Körpergröße, sondern auch in der Verkehrswahrnehmung, dem Bewegungsverhalten und der Gefahreneinschätzung, woraus unterschiedliche Unfälle resultieren. In der Unfallrekonstruktion werden zur Bewertung der Vermeidbarkeit eines Unfalles einfache Modelle verwendet. Jedoch spielt insb. das Bewegungsverhalten der Fußgänger:innen eine wesentliche Rolle.
Lösungsansatz
Ziel des Projektes „Kisimo“ ist es, ein Kinder-Fußgänger:innenmodell für das Volkschulalter zu entwickeln. Dieses erlaubt die Ableitung von Empfehlungen für die Steigerung der Kindersicherheit auf der Fahrzeug-, Infrastruktur- und Mobilitätsbildungsebene, insbesondere aber auch im Zusammenhang mit Schwerverkehr. Die Erreichung der Ziele erfolgt durch:
- Messen und Analysieren des Bewegungsverhaltens (Gehgeschwindigkeit, Schrittlänge, Bewegungsmuster) von Kindern zwischen 6–10 als Fußgänger:innen
- Entwicklung eines Kinder-Fußgänger:innemodells für die Analyse von Unfällen
- Veranschaulichung von Konfliktsituationen beim Zufußgehen
- Auf Ebene der Lenker:innen, des Fahrzeuges sowie der Infrastruktur werden Maßnahmen definiert und bewertet
- Diskussion und Bewertung der Maßnahmen in einem Expert:innen-Workshop
- Entwicklung von Grundlagen für Lehr- und Lernmittel für die Verkehrserziehung und Lenker:innenausbildung
Kontakt
TU Graz, Institut für Fahrzeugsicherheit
Rechbauerstraße 12, 8010 Graz
DI Dr. Ernst Tomasch
Telefon: +43 (0)316 873 30313
E-Mail: ernst.tomasch@tugraz.at