Green Finance Alliance: Raiffeisen Landesbank Vorarlberg steigt ein für mehr Investitionen in klimafreundliche Aktivitäten im westlichsten Bundesland
10 Finanzunternehmen – über 190 Milliarden Euro Bilanzsumme – 23.000 Mitarbeiter:innen – Initiative des Klimaschutzministeriums als weltweit einzigartige Vorreiterin
Die Green Finance Alliance bekommt mit Mai 2023 ein neues renommiertes Mitglied: Die Raiffeisen Landesbank Vorarlberg schließt sich der Initiative des Klimaschutzministeriums an. Damit verpflichtet sie sich freiwillig, ihr Kerngeschäft schrittweise an den Pariser Klimazielen auszurichten und grüne Finanzprodukte und Aktivitäten auszuweiten. Die Green Finance Alliance nimmt weltweit eine Vorreiterrolle ein. Ihre Eckpfeiler sind ein umfangreicher, wissenschaftsbasierter Kriterienkatalog, die Begleitung und das Monitoring durch Expert:innen und vor allem die Unabhängigkeit der Entscheidungsfindung – die Mitglieder definieren Kriterien und Monitoring nicht selbst. Mit der neuen Bank umfasst die Green Finance Alliance nun zehn Finanzunternehmen, die gemeinsam eine Bilanzsumme von mehr als 190 Milliarden Euro aufweisen und rund 23.000 Mitarbeiter:innen beschäftigen, die als Botschafter:innen für mehr Klimaschutz im Finanzsektor stehen.
„Mit der Green Finance Alliance nutzen wir die starke Hebelwirkung des Finanzmarkts für den Klimaschutz, denn die Transformation der Wirtschaft muss gelingen. Wirksam und schnell zu handeln ist als Mitglied der Green Finance Alliance leichter als alleine. Darum freue ich mich sehr, dass wir zu den neun bestehenden Mitgliedern nun die Raiffeisen Landesbank Vorarlberg aufnehmen können. Sie ist eine starke Partnerin, die in ihrem Bundesland fest verankert ist. Sie an Bord zu haben, ist für die Erreichung der österreichischen Klimaziele ein wichtiger Faktor, denn ihre regionalen Firmen- und Privatkunden haben damit Verbündete bei der Finanzierung in klimafreundliche Aktivitäten“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
„Nachhaltigkeit ist uns ganz besonders wichtig. Deshalb haben uns die Idee, die Ambitionen und das durchdachte, von Expert:innen entwickelte Konzept der Green Finance Alliance überzeugt. Der durchaus strenge Kriterienkatalog und die kompetente Begleitung unterstützen uns bei der Entwicklung und Umsetzung unserer Klimastrategie und lassen uns zugleich genügend Flexibilität für unsere eigenen Schwerpunkte. Wir sind stolz darauf, ab sofort als erste Vorarlberger Bank Teil dieser internationalen Initiative zu sein. Damit bringen wir ihre Kraft auch in unsere Region. Wir setzen darauf, dass viele weitere Unternehmen diesem Beispiel folgen. Denn wir sind davon überzeugt, nur gemeinsam können wir dem Klimawandel begegnen. Es braucht die Kraft des Wirs, es braucht starke, nachhaltige Lösungen“, so Michael Alge, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Landesbank Vorarlberg.
Ausstieg aus Kohle, Erdöl, Erdgas
Mit der Green Finance Alliance gelingt ein tragfähiger Schulterschluss zwischen dem Staat und dem Finanzsektor. Die Mitgliedschaft in der Green Finance Alliance bedeutet, anhand des Kriterienkatalogs Schritt für Schritt aus klimaschädlichen Aktivitäten auszusteigen und Kapitalströme in eine zukunftsfähige Richtung zu lenken. Bis 2030 erfolgt der Ausstieg aus Kohle und Erdöl, bis 2035 der Ausstieg aus Erdgas und Nuklearenergie. Bis spätestens 2040 ist das Kerngeschäft am 1,5-Grad-Ziel auszurichten, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Auf dem Weg dorthin begleiten Finanzunternehmen ihre Kund:innen beim nachhaltigen Umbau ihrer Geschäftstätigkeiten.
Am Beispiel Kohle: Bereits bestehende Green Finance Alliance Mitglieder tätigen seit Ende 2022 – das neue Mitglied ab Ende 2023 – keine neuen Geschäftsaktivitäten mit Kohleunternehmen, die ihr Kohlegeschäft ausbauen. Ist das Unternehmen bereit, den Ausbau zu stoppen oder sein Geschäft zu dekarbonisieren, darf das Green Finance Alliance Mitglied dieses Unternehmen weiterhin begleiten und bei der Transformation unterstützen.
„Als genossenschaftliche Regionalbank sind wir seit jeher auf nachhaltige Entwicklungen aus. Wir erweitern dabei auch laufend unsere Palette an nachhaltigen Finanzlösungen und freuen uns über die große Nachfrage bei den Vorarlberger:innen. Ganz offensichtlich ist ihnen Nachhaltigkeit genauso wichtig wie uns. Die Green Finance Alliance gibt uns wertvolle Orientierung und fachliche Unterstützung, um gemeinsam diesen Weg für mehr Klimaschutz zielstrebig und zügig zu beschreiten“, so Michael Alge.
Erste wichtige Schritte sind gesetzt
Die ersten neun Mitglieder befinden sich bereits in der Umsetzung der geforderten Schritte: So mussten bereits per Ende 2022 eine umfangreiche Klimastrategie sowie eine Engagement-Strategie erarbeitet und veröffentlicht werden. Auch zahlreiche Elemente des Kohleausstiegs sowie des Erdöl-Ausstiegs mussten mit letztem Jahresende erfolgreich umgesetzt werden. Dabei erzielen sie bereits gute Fortschritte. Die Raiffeisen Landesbank Vorarlberg zieht nach und macht sich ab sofort an die Realisierung ihrer ersten Aufgaben.
Viel internationale Resonanz für Green Finance Alliance
Auch international findet die Green Finance Alliance viel Beachtung – sie wird zunehmend als Musterbeispiel für eine zielgerichtete Zusammenarbeit von Staat und Finanzsektor zur Erreichung der Klimaziele angesehen. Anfang März 2023 sorgte die Green Finance Alliance auf der Sustainable Finance Konferenz des deutschen Umweltbundesamtes in München für Aufmerksamkeit, am 9. Mai wird sie beim Sustainable Investment Forum Europe 2023 in Paris, organisiert von Climate Action in Partnerschaft mit UNEP FI (United Nations Environment Programme Finance Initiative) vorgestellt. Die internationale Präsenz der österreichischen Initiative bringt vor allem auch weiteren Austausch und Rückmeldungen, die der konkreten Arbeit der Green Finance Alliance zugutekommen.
Weitere Finanzunternehmen auf dem Sprung zur Mitgliedschaft
Für die nächste Möglichkeit, der Green Finance Alliance beizutreten, stehen bereits weitere Finanzunternehmen in Österreich in den Startlöchern. Der Beitritt ist mit ambitionierten Zielsetzungen verbunden, denn die Erfüllung der Kriterien verlangt den Unternehmen ernsthafte Maßnahmen im Kerngeschäft ab.
Über die Green Finance Alliance
Die Green Finance Alliance ist weltweit die erste staatliche Initiative, die eine freiwillige Selbstverpflichtung von Finanzunternehmen zu den Pariser Klimazielen mit der verpflichtenden Erfüllung konkreter Kriterien für deren Kerngeschäft vorsieht, deren Erfüllung jährlich evaluiert wird. Expert:innen begleiten die Finanzunternehmen Schritt für Schritt auf ihrem Zielpfad.
Die ersten neun Mitglieder wurden im Mai 2022 aufgenommen: Allianz Elementar Versicherungs-AG, BKS Bank AG, fair-finance Vorsorgekasse AG, HYPO Oberösterreich, Raiffeisenbank Gunskirchen eGen, UniCredit Bank Austria AG, UNIQA Insurance Group AG, VBV Pensionskasse AG und VBV Vorsorgekasse AG. Im Mai 2023 wird die Green Finance Alliance um die Raiffeisen Landesbank Vorarlberg erweitert. Alle Mitglieder nehmen eine Vorreiterrolle ein und zeigen die Vereinbarkeit von Klimaschutz und erfolgreichem nachhaltigem Wirtschaften.