Band 82: Tune-it? VSF-Forschungsarbeit
Verkehrserhebungen der Polizei zeigen, dass in Österreich jedes zweite Moped „frisiert“, also technisch so verändert wurde, dass die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h überschritten werden kann. Allerdings sind Reifen, Bremsen und Fahrwerk oftmals nicht für diese Geschwindigkeiten ausgelegt, und dadurch entstehen Gefahren für die eigene Sicherheit und die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer. Ziel des Projekts war es, die Konsequenzen und Risiken des Manipulierens von Mopeds aufzuzeigen.
Informationen für das Moped-Tuning, z. B. Veränderungen an Fahrwerk und Motor, die zu Leistungssteigerungen führen, sind heutzutage leicht über das Internet oder andere Medien zu beschaffen und es werden vielfach Anleitungen und ganze Bausätze angeboten. Allerdings werden sicherheitsrelevante und rechtliche Konsequenzen oft nicht angesprochen.
In einer empirischen Erhebung wurden die Motive für das Tuning, welche Erfahrungen Jugendliche mit Tuning haben, sowie die Häufigkeit von Tuning erhoben. Ferner wurden Informationen zu den Bedürfnissen und Anforderungen Jugendlicher hinsichtlich ihrer Mobilität erhoben und warum das Moped überhaupt getunt wird. Von Interesse in der Studie waren unter anderem die technischen Fähigkeiten und der Wissensstand über die sicherheitsrelevanten Risiken aber auch die rechtlichen Konsequenzen der Jugendlichen.
Durch die Einbeziehung von Jugendlichen (Peer-Gruppen-Ansatz) wurde eine Erhebung des Rollenverhaltens der Jugendlichen als Verkehrsteilnehmer, insbesondere der Moped-Lenker ermöglicht. Da die Zusammenstellung der Fragen und auch die Befragung in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen durchgeführt wurden, konnte ein direkter Bezug zu den Bedürfnissen und Vorstellungen der Jugendlichen hergestellt werden.
Es wurde die Problematik hinsichtlich der Verkehrssicherheit und der rechtlichen Konsequenzen aufgezeigt. Es wurden Unfallszenarien mit Mopeds aufbereitet, um in der Schule aber auch bei der Mopedprüfung auf die Risiken aufmerksam zu machen.