Band 11: Auswirkungen von Autobahnausbauten auf die Verkehrssicherheit  VSF-Forschungsarbeit, Februar 2012

Dieses Projekt beschäftigt sich mit der Frage, welche Auswirkungen der Ausbau einer Autobahn von zwei auf drei beziehungsweise von drei auf vier Fahrstreifen pro Richtungsfahrbahn auf die Verkehrssicherheit hat.

Titelbild der Publikation
Foto: BMVIT

Die Verkehrssicherheit wird anhand der Anzahl der Unfälle mit Personenschaden (UPS) sowie der Verletzungsschwere der verunglückten Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen beurteilt. Dabei wird das Unfallgeschehen der Jahre 2007 bis 2009 analysiert. Besondere Berücksichtigung erhalten unterschiedliche Straßenmerkmale (Entwurfs- und Betriebsmerkmale). Für das Projekt werden Strecken des österreichischen Autobahn- und Schnellstraßennetzes ausgewählt, die mit Hilfe einer so genannten „Observational Before-After Study" analysiert werden.

  • Auswertungen nach jahresdurchschnittlichem täglichen Verkehr (JDTV): Die Unfallkennzahlen zeigen keinen klaren Trend bei zunehmendem JDTV, die Alleinunfallrate (UPS) sinkt jedoch bei zunehmendem JDTV. Die Auffahrunfallrate (UPS) steigt bei zunehmenden JDTV.
  • Abschnitte mit einem beziehungsweise vier Fahrstreifen: Aufgrund der geringen Stichprobengröße sind bei Abschnitten mit einem beziehungsweise vier Fahrstreifen keine Einschränkungen durch Indikatoren möglich.
  • Abschnitte mit zwei Fahrstreifen: Die Unfallkennzahlen der zweistreifigen Abschnitte sind bei allen Berechnungsvarianten (das heißt bei zunehmender Einschränkung durch Indikatoren) annähernd gleich.
  • Abschnitte mit drei Fahrstreifen: Die Unfallkostenrate (somit auch die Verletzungsschwere) ist auf „geraden und flachen‚ dreistreifigen Strecken bei vorgegebenen 130 Kilometer pro Stunde (km/h) rund 2,3-mal höher als bei vorgegebenen 100 km/h.
  • Unterschiede zwischen einem und zwei Fahrstreifen
    Bei einem Fahrstreifen sind Unfallraten- und Verunglücktenraten insgesamt deutlich höher (plus 32 % beziehungsweise plus 80 %), Getöteten- und Unfallkostenraten extrem höher (plus 300 % beziehungsweise plus 148 %) als bei zwei Fahrstreifen.
  • Unterschiede zwischen zwei und drei Fahrstreifen: Die Unfallkennzahlen zwischen zwei- und dreistreifigen Abschnitten unterscheiden sich grundsätzlich nur gering.
  • Unterschiede zwischen drei und vier Fahrstreifen: Die Wahrscheinlichkeit einen UPS zu haben oder zu verunglücken steigt bei 4 Fahrstreifen (Unfallrate plus 56 % bzw. Verunglücktenrate plus 40 %). Allerdings ist die Verletzungsschwere im Falle eines Unfalls auf einem vierstreifigen Abschnitt geringer (Verunglücktenrate minus 25 %).

Hinweis

Haben Sie Interesse am Bericht, wenden Sie sich bitte an road.safety@bmk.gv.at.