Größtes Bahnpaket aller Zeiten
Im Kampf gegen die Klimakrise setzt das Klimaschutzministerium verstärkt auf den Schienenverkehr und präsentiert einen neuen ÖBB-Rahmenplan, der heute, Mittwoch, im Ministerrat beschlossen wurde. Dieser sieht vor, in den kommenden sechs Jahren in Österreich 17,5 Milliarden Euro in den Ausbau und die Modernisierung der Bahn-Infrastruktur zu investieren.
Von 2021 bis 2026 wird die Summe in das ÖBB-Netz fließen, um ein besseres Schienen-Angebot in Ballungsräumen zu bieten, den Nahverkehr auszubauen sowie eine Stärkung der Regionalbahnen voranzutreiben. Ebenso ist vorgesehen, eine vollständige Elektrifizierung aller heimischen Bahnstrecken bis zum Jahr 2035 zu erreichen.
„Mit dem neuen ÖBB-Rahmenplan bringen wir das größte Bahnpaket auf Schiene, das die Republik je gesehen hat. Mehr als 17 Milliarden Euro für Bahnprojekte im ganzen Land sind eine Ansage im Kampf gegen die Klimakrise“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler zu dem Vorhaben.
Nahverkehr: Ausbau und Modernisierung
Aufgrund anwachsender Ballungsräume ist es notwendig den Nahverkehr zu entlasten. Mit dem neuen ÖBB-Rahmenplan schafft das BMK Entlastung sowie finanzielle Hilfe für Ausbau und Modernisierung. So werden etwa auf der S-Bahn-Stammstrecke in und rund um Wien Bahnsteige von 160 auf 220 Meter verlängert, um längere Züge mit zusätzlichen Waggons zu ermöglichen. Darüber hinaus werden in Zukunft noch kürzere Intervalle (2,5 Minuten) gefahren, die Zahl der regelmäßig fahrenden Züge erhöht sich so von 20 auf 26 pro Stunde und Richtung. Im Ballungsraum Linz wird die Weststrecke ausgebaut und so werden dichtere Takte ermöglicht. Rund um Salzburg, Innsbruck und im Kärntner Zentralraum werden Bahnhöfe und Strecken modernisiert und attraktiviert. Graz wird vom Ausbau der Koralmbahn, Südbahn und Steirischen Ostbahn profitieren.
Im ländlichen Raum fließt zudem, gemeinsam mit den Bundesländern, eine Milliarde Euro in den Ausbau der Regionalbahnen. Hier werden Bahnhöfe und Haltestellen modernisiert, die Sicherheit von Eisenbahnkreuzungen erhöht und neue Kundeninformationssysteme installiert.
Elektrifizierung als weiterer Schritt zur Klimaneutralität
Die Elektrifizierung des Zugverkehrs ist ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität. Bis ins Jahr 2030 werden daher weitere 500 Kilometer Bahnstrecke elektrifiziert. Wo eine Elektrifizierung technisch nicht machbar oder wirtschaftlich nicht darstellbar ist, soll das Ziel einer vollständigen Elektrifizierung des Bahnverkehrs über Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechnologien (Wasserstoff oder Akku) erreicht werden.
Bis 2035 soll der Bahnverkehr am Netz der ÖBB komplett CO2-neutral sein. Derzeit werden 90 Prozent aller Verkehre auf dem Netz der ÖBB elektrisch gefahren.
ÖBB-Rahmenplan 2021–2026: Investitionen und Instandhaltung (PDF, 541 KB)
Service
Am kommenden Freitag wird Klimaschutzministerin Gewessler mit ÖBB-Chef Matthä detailliert in einer Pressekonferenz über den Rahmenplan informieren.