Made in Europe: Höhere Förderung für Photovoltaik-Anlagen mit europäischen Komponenten

Die Regierungsbeschluss stärkt den Wirtschaftsstandort, schafft Arbeitsplätze und unterstützt die Energiewende.

Der Ausbau von Photovoltaik geht im Rekordtempo voran. Aktuell setzen jedoch billige Importe von Photovoltaik-Komponenten, vor allem aus asiatischen Ländern, europäische Produzenten unter Druck. Daher soll nun die Verwendung europäischer Photovoltaik-Komponenten beim Ausbau von Photovoltaik-Anlagen stärker gefördert werden. Dieser Bonus „Made in Europe stärkt den österreichischen Standort und treibt die Energiewende voran.

„Wer europäische Umwelttechnologien wirklich stärken will, muss auch die entsprechenden Investitionsanreize setzen. Deshalb soll das Prinzip „Made in Europe“ in Österreichs Förderkultur maßgeblich sein. Nur so können wir sicherstellen, dass sich europäische Produktion gegenüber der internationalen Konkurrenz behaupten kann. Der Made-in-Europe-Bonus stärkt österreichische wie europäische Produktion und treibt die Energiewende weiter voran. Das ist eine Win-Win-Situation. Durch diese Förderung werden Unternehmerinnen und Unternehmer zudem viele Green-Jobs schaffen“, sagt Vizekanzler Werner Kogler.
„Der Made-in-Europe-Bonus bedeutet eine enorme Chance für unseren Industriestandort. Denn wer Produkte aus europäischer Herstellung in seiner Photovoltaik-Anlage nutzt, soll künftig höhere Fördersätze bekommen können. Mit dem Bonus unterstützen wir Unternehmen in Österreich und Europa und fördern so die heimische Wertschöpfung. Das ist gut für unsere Wirtschaft und schafft gleichzeitig zukunfts- und klimafitte Arbeitsplätze“, betont Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
„Andere Teile der Welt ergreifen Maßnahmen, um sich strategische Vorteile bei der Produktion von für die Dekarbonisierung relevanten Technologien zu verschaffen. Europa darf nicht naiv sein. Mit dem ‚Made-in-Europe-Bonus‘ garantieren wir fairen Wettbewerb und ermöglichen den österreichischen und europäischen Herstellern ein Level-Playing Field. Wir setzen uns auf EU-Ebene weiterhin für eine faire, regelbasierte, multilaterale Welthandelsordnung ein“, meint Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.

Geregelt wird der Made-in-Europe-Bonus bei den Investitionsförderungen über das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG). Das EAG ist Österreichs Gesetz für die Energiewende. Es gibt den Weg zu 100 Prozent Ökostrom im Jahr 2030 vor. Der Ausbau der Erneuerbaren bringt aber nicht nur 100 Prozent erneuerbaren Strom für Österreichs Haushalte und Industrie, sondern schafft auch Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Österreich. Um diese Entwicklung zu festigen, sollen mit dem Made-in-Europe-Bonus Unternehmen in Österreich und Europa gezielt unterstützt werden: Wenn in neuen Sonnenkraftwerken Produkte aus Europa verbaut werden, gibt es höhere Fördersätze. Das bedeutet: Wachstumschancen für österreichische und europäische Vorzeigeunternehmen, langfristige sichere Lieferketten und die Schaffung von neuen, nachhaltigen Arbeitsplätzen. Als Vorreiter im Bereich Technologie bekommen österreichische Unternehmen durch diese Maßnahme enorme Chancen: Insbesondere Unternehmen in den Bereichen Elektronik, Halbleitertechnologie, glas- und metallverarbeitende Industrie, Digitalisierung und Software sowie innovative Handwerksbetriebe können sich verstärkt in diesem Markt positionieren.

Bereits im April haben sich die Europäische Kommission sowie 22 europäische Energieminister:innen mit der Unterzeichnung der Solar-Charta dazu bekannt, die europäische Photovoltaik-Produktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu stärken. Auch Österreich hat diese unterzeichnet und bringt sich bei vielen aktuell laufenden Initiativen, die zur Energiesouveränität der EU beitragen und den raschen Übergang zur Klimaneutralität unterstützen, aktiv ein. Mit der nationalen Maßnahme Made-in-Europe-Bonus geht Österreich diesen Weg ambitioniert weiter. Und zählt damit zu den Vorreitern in Europa.

Detail zum Bonus „Made in Europe

Durch eine Anpassung im EAG und der zugehörigen Verordnung bekommen Förderwerbende die Möglichkeit ein Top-Up auf ihre Investitionsförderung zu erhalten, wenn sie einen Mindestanteil an europäischen Komponenten in ihrer Photovoltaik-Anlage nutzen. Der Bonus wird, abhängig davon wie viele europäische Komponenten genutzt werden, bis zu 20 Prozent der Förderung betragen. Der Antrag darauf wird im Ministerrat kommende Woche beschlossen. Die entsprechende Änderung im EAG braucht im Parlament eine Zwei-Drittel-Mehrheit.