Protect me

Einfluss von protektiver Ausrüstung auf die Verletzungsschwere und Verletzungsart beim Mopedunfall

Problemstellung

Im österreichischen Straßenverkehr verunglücken jährlich mehr als 4.400 Mopedfahrerinnen und Mopedfahrer. Helme stellen einen wichtigen Teil der Schutzausrüstung für Fahrerinnen und Fahrer von Zweirädern dar. Aber auch Kleidung und Schuhe können vor Verletzungen schützen und sind deshalb Teil der protektiven Ausrüstung. Die Preis- und Qualitätsspannen bei Helmen sind sehr groß. Auch die Schutzfunktion der Helme unterscheidet sich. Im Idealfall werden Konsumentenschutztests für die Kaufentscheidung in Betracht gezogen. Doch wie gut stimmt das getestete Verhalten mit der realen Schutzfunktion überein?

Unklar ist auch, ob verschiedene Helmtypen den gleichen Schutz gewährleisten. Wie verhalten sich beispielsweise moderne Jet- Helme, Motocross-Helme oder Helme mit integriertem Kommunikationssystem hinsichtlich der Schutzwirkung gegen Kopf- und Gesichtsverletzungen? Wie können sich Mopedfahrerinnen und Mopedfahrer sonst noch vor Verletzungen schützen, z.B. durch das Tragen geeigneter Kleidung?

Lösungsansatz

Zur Klärung der Fragen werden Realunfälle detailliert untersucht: Prospektive werden Daten von verunfallten Mopedfahrerinnen und Mopedfahrern aufgenommen, Unfälle werden rekonstruiert und mit einem FE Menschmodell nachgestellt und validiert. Die Stoßdämpfungseigenschaften der gleichen Helmmodelle, die beim Unfall getragen wurden werden experimentell ermittelt und mit Hilfe von Verletzungskriterien beurteilt. Im Rahmen einer Sensitivitätsstudie (Variation von Helmtypen, Materialparamter, Tragepositionen,…) wird untersucht, durch welche Maßnahmen die Verletzungen vermieden hätten werden können. Aus den Ergebnissen werden Verbesserungen für Konsumentenschutztests abgeleitet und Empfehlungen für die minimale persönliche Schutzausrüstung abgegeben. Am Ende des Projekts werden die Ergebnisse als Schulungsmaterial zum Thema Verletzungsprävention zur Verfügung gestellt. Es soll ein Bewusstsein bei Mopedfahrerinnen und Mopedfahrern geschaffen werden, wie sie sich bestmöglich vor Verletzungen schützen können.

Kontakt

TU Graz – Institut für Fahrzeugsicherheit
Inffeldgasse 23/I, 8010 Graz
Dr. Ernst Tomasch
Telefon: +43 316 873 30313
E-Mail: ernst.tomasch@tugraz.at