Tune-it?

Mopedtuning – die Verlockung des Schraubens: Motivation – Möglichkeiten – Auswirkungen

Problemstellung

Im Jahr 2014 waren von den 47.500 Verletzten circa 10 % Mopeds/Kleinmotorräder. Im Jahresschnitt ereignen sich fast 5.000 Unfälle mit Mopeds inklusive Kleinmotorräder, wobei ebenso viele Verletzte zu beklagen sind. Von den Unfällen sind circa 37 % Alleinunfälle, 28 % Kreuzungsunfälle und 19 % im Richtungsverkehr.

Verkehrs-Erhebungen der Polizei zeigen, dass jedes zweite Moped „frisiert“, also technisch so verändert wurde, dass die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h überschritten werden kann. Durch „Tuning“ schaffen viele Mopeds sogar Geschwindigkeiten zwischen 80 und 100 km/h und mehr. Allerdings sind Reifen, Bremsen und Fahrwerk oftmals nicht für diese Geschwindigkeiten ausgelegt, und dadurch entstehen Gefahren für die eigene Sicherheit und die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer.

Überhöhte Geschwindigkeit zählt bei Mopedunfällen zu den Hauptursachen, wobei die Gruppe der 15- und 16-Jährigen drei Viertel der Verletzten stellt.

Lösungsansatz

Es werden die Motive für das Manipulieren der Mopeds erhoben, wobei der Zugang zu der Zielgruppe dadurch erleichtert werden soll, dass Jugendliche an der Informationsbeschaffung und Gestaltung einbezogen werden. Da Jugendliche auf einer gleichen Ebene kommunizieren („Jugendliche fragen Jugendliche“ - Peer-Gruppenansatz), sollte ein entsprechendes Feedback erhalten werden und eine fundierte Auswertung ermöglicht sein. Es werden die Möglichkeiten des „Tunings“ erhoben und die Konsequenzen an Fallbeispielen aufgezeigt. Dabei sollen Unterlagen entwickelt werden, die sowohl im Unterricht (Physik, Mathematik, etc.) als auch in der Aus- und Weiterbildung sowie für Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden können. Durch Erhebung und Aufzeigen der sicherheitsrelevanten Risiken aber auch der rechtlichen Konsequenzen sollen nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die Erwachsenen für die Thematik sensibilisiert werden.

Kontakt

TU Graz – Institut für Fahrzeugsicherheit
Inffeldgasse 23/I, 8010 Graz
Dr. Ernst Tomasch
Telefon: +43 316 873 30313
E-Mail: ernst.tomasch@tugraz.at