Klimaschutzministerin Leonore Gewessler tauscht sich mit Energieversorgern über Ausstieg aus russischem Erdgas aus
Diskussion über weitere Schritte zur Sicherung der Versorgung durch die Unternehmen – Versorger haben Bedarf für 13 Terawattstunden nicht-russisches Erdgas bei der gemeinsamen EU-Beschaffung gemeldet.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler hat am heutigen Montag Vertreter:innen der österreichischen Gaswirtschaft zu einem Austausch getroffen. Im Zentrum der Gespräche stand dabei der Ausstieg aus russischem Erdgas. Denn Österreich ist weiterhin auf russische Gaslieferungen angewiesen. Damit diese Abhängigkeit rasch und wirksam reduziert werden kann, braucht es einen gemeinsamen Kraftakt aller Beteiligten.
"Unsere Abhängigkeit von Russland ist gefährlich – weil wir uns auf die Lieferungen nicht verlassen können. Und sie ist falsch. Weil wir mit unseren Energierechnungen Putins Krieg finanzieren. Wir müssen raus aus russischem Gas. Dafür braucht es alle Beteiligten. Gerade die Energiewirtschaft hat hier eine Verantwortung. Genau darüber haben wir heute gesprochen", so die Ministerin nach dem Termin.
Ein guter Schritt auf diesem Weg ist die rege Beteiligung der österreichischen Gasversorger:innen an der gemeinsamen Gasbeschaffung der EU. Dort wurde ein Bedarf von 13 Terawattstunden nicht-russischem Erdgases durch österreichische Unternehmen gemeldet. Das entspricht über zehn Prozent des Jahresverbrauchs an Erdgas.
"Die Beteiligung am EU-Einkauf ist ein gutes Signal. Ich bin trotzdem überzeugt: Wir müssen hier schneller und entschlossener handeln. Das erwarte ich mir von allen Beteiligten. Dazu gehört selbstverständlich auch, dass keine neuen Lieferverträge für russisches Erdgas mehr abgeschlossen werden", betont Gewessler.
Bereits vor einigen Wochen haben die Energieexperten Walter Boltz und Gerhard Roiss ein umfangreiches Maßnahmenpapier zum Ausstieg aus russischen Gaslieferungen vorgelegt. Im heutigen Termin haben nun die Gasversorger über ihren Wirkungsbereich berichtet.