Der integrierte Netzinfrastrukturplan Unser Energiesystem wird fit für die Klimaneutralität
Das Klimaschutzministerium hat heute den ersten österreichischen integrierten Netzinfrastrukturplan präsentiert. Mit diesem Plan wird der Weg zu einem klimaneutralen Energiesystem und der dafür notwendigen Infrastruktur dargelegt. Dabei kombiniert der Plan die Bereiche Strom und gasförmige Energieträger um einen umfassenden Überblick zu ermöglichen. Nun haben alle Beteiligten bis zum 1. September Zeit, ihre Stellungnahmen zum Entwurf abzugeben.
Die Erstellung des Netzinfrastrukturplanes ist im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz vorgegeben und wurde in den vergangenen Monaten gemeinsam mit unterschiedlichen Expert:innen ausgearbeitet. Darunter das Umweltbundesamt, die Österreichische Energieagentur, die Montanuniversität Leoben, TU Wien, TU Graz, Frontier Economics und viele weitere, sowie Stakeholder aus allen relevanten Bereichen. Er ist ein zentrales Puzzlestück des grünen und erneuerbaren Energiesystems.
Dafür wurde ein Modell entwickelt, um eine langfristige Planung für den Infrastrukturausbau zu ermöglichen. Das beinhaltet detaillierte Analysen zu Erzeugungspotentialen erneuerbarer Energien, Szenarien für den Energieverbrauch und welche Leitungen dafür erforderlich sind. Der Plan zeigt: Das Energienetz in Österreich ist gut ausbaut. Am Weg zur Klimaneutralität braucht es jedoch weiteren Ausbau im Bereich der Stromnetze und den gezielten Umbau des fossilen Gasnetzes auf ein klimaneutrales Wasserstoffnetz.
Österreich hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 eines der ersten klimaneutralen Länder zu werden. Schon bis 2030 soll der Stromverbrauch bilanziell zu hundert Prozent aus Erneuerbaren Energien abgedeckt werden. Der integrierte österreichische Netzinfrastrukturplan macht nun auch die Energieinfrastruktur bereit für diesen Umstieg.
„Der Österreichische Netzinfrastrukturplan ist unsere Karte für eine erneuerbare Energiezukunft. Die Klimaneutralität braucht die Energiewende. Und die Energiewende braucht gute und passende Netze. Deshalb planen wir jetzt vorausschauend und energieträgerübergreifend die notwendige Infrastruktur. Damit sie dann fertig ist, wann wir sie brauchen“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
„Integrierte, energieträgerübergreifend entwickelte Energienetze verbessern nicht nur die Integration von volatilen erneuerbaren Energiequellen. Sie helfen auch Zukunftstechnologien zielgerichtet zu integrieren, um ein möglichst energieeffizientes Gesamtenergiesystem zu erreichen. Durch den ÖNIP werden dazu für 2030 wichtige Weichen gestellt“, so Thomas Kienberger, Leiter Lehrstuhl Energieverbundtechnik, Montanuniversität Leoben.
„Die im integrierten Netzinfrastrukturplan identifizierten Transporterfordernisse unterstreichen die große Bedeutung, von Ausbaumaßnahmen im Strom-Übertragungsnetz. Das gilt auch für Maßnahmen im Gas-Fernleitungsnetz, wie der Umwidmung von Fernleitungssträngen in Wasserstoffleitungen, wobei aber bis 2030 die Struktur des höherrangingen Gasnetzes gegenüber dem Bestandsnetz weitgehend erhalten bleibt“, sagt Günter Pauritsch, Leiter Center Energy Economics & Infrastructure, Österreichische Energieagentur.
„Der ÖNIP ist ein wichtiger weiterer Schritt in die Energiezukunft. Jetzt braucht es eine mit dem Netzausbau koordinierte Detailplanung auf allen Ebenen des Energiesystems und der Gebietskörperschaften. Dies ist die Voraussetzung für das Gelingen einer versorgungssicheren Energiewende für den Lebensstandort Österreich.“, so Christoph Schuh, Corporate Communications & Reputation Management, APG.