Klimaschutzministerium, E-Control und PV-Branche im Schulterschluss für einfacheren Anschluss von PV-Anlagen
Studie zeigt aktuelle Herausforderungen bei Anschluss von Photovoltaik-Anlagen und gibt umfassende Handlungsanleitung für einfacheren Photovoltaik-Ausbau – Umsetzung der Verbesserungsvorschläge durch BMK, E-Control und Netzbetreiber bereits voll im Gange.
Die Energiewende schreitet im Rekordtempo voran. Für den Anschluss tausender Photovoltaik (PV) Anlagen braucht es entsprechend gut getaktete Abläufe. Eine Studie des Klima- und Energiefonds schafft Klarheit bei bestehenden Herausforderungen dieser Abläufe und gibt Verbesserungsvorschläge für eine einfachere Installation von PV-Anlagen. Die PV-Inbetriebnahme wird zusätzlich über eine ausführliche Handlungsanleitung erleichtert und so unterstützt. Die Regulierungsbehörde E-Control hat zudem einen Aktionsplan für den Netzanschluss vorgelegt.
"Bis 2030 wollen wir unseren Strom zu 100 Prozent aus Erneuerbaren produzieren. Jedes zusätzliche Sonnenkraftwerk in unserem Land ist ein wichtiger und wertvoller Beitrag auf diesem Weg, schützt unser Klima und stärkt unsere Unabhängigkeit vor fossilen Importen. Um den anhaltenden und weiteren Rekordausbau zu stärken, braucht es ideale Rahmenbedingungen. Dazu haben wir gemeinsam mit dem Klima- und Energiefonds, PV Austria, der E-Control und Österreichs Energie wesentliche Verbesserungen bei der Errichtung, den Netzen, der Regulatorik und Digitalisierung ausgemacht. So können wir, die Netzbetreiber und die Regulierungsbehörde Schritt für Schritt Hemmnisse bei der PV-Installation abbauen und allen, die an der Energiewende mitwirken wollen, wertvolle Tipps auf dem Weg zu ihrem Sonnenkraftwerk mitgeben", sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
Die vom Klima- und Energiefonds beauftragte Studie "Anschluss erneuerbare Energien" untersuchte Verbesserungsoptionen für den Anschluss und Betrieb von Stromerzeugungsanlagen mit einem Schwerpunkt auf Photovoltaik (PV). Insgesamt konnten 41 Handlungsfelder identifiziert werden. Dabei wurden unter anderem organisatorische Prozesse, technische Aspekte, Netzkapazitäten und Netzausbau bis hin zu den Netzzutrittsentgelten, Flächenwidmung und Fachkräftemangel thematisiert. Gleichzeitig wurden Verbesserungsvorschläge erarbeitet, die nun von E-Control, Netzbetreiber und dem Klimaschutzministerium umgesetzt werden. Dafür hat das Klimaschutzministerium einen intensiven und regelmäßigen Austausch mit der E-Control, Netzbetreibern und der PV-Branche initiiert.
"Damit die Energiewende rasch gelingen kann, braucht es das Engagement vieler unterschiedlicher Stakeholder – ob Netzbetreiber, Konsument:innen, Erzeuger, Politik oder Regulierungsbehörde. Die E-Control begrüßt deshalb ausdrücklich den intensiven und regelmäßigen Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten und wird sich auch künftig dafür einsetzen, dass gemeinsam an der Erreichung der Erneuerbaren-Ziele gearbeitet und der Aktionsplan Netzanschluss umgesetzt wird.", betont der Vorstand der E-Control, Alfons Haber.
Die Verbesserungen beziehen sich auf unterschiedliche Bereiche. Das Klimaschutzministerium hat bereits die ersten konkreten Maßnahmen aufgegriffen, die in einer geplanten Novelle des Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetzes (ElWOG 2010) umgesetzt werden sollen. Neben mehr Transparenz und einer Entbürokratisierung des Netzanschlusses sollen verschiedene weitere Maßnahmen den faktischen und rechtlichen Entwicklungen des Elektrizitätsmarktes Rechnung tragen. Auch für die Regulierungsbehörde E-Control ergeben sich aus der Studie wertvolle Erkenntnisse. Sie hat einen Aktionsplan Netzanschluss veröffentlicht, der neben einem laufenden Monitoring festgelegter Fristen auch ein Konzept zur optimalen Nutzung vorhandener Netzkapazitäten vorsieht.
Tipp
- → Handlungsanleitung zum Anschluss erneuerbarer Energien des Klima- und Energiefonds
- → Studie zum Anschluss erneuerbarer Energien des Klima- und Energiefonds
- → Aktionsplan Netzanschluss 2023 der E-Control