A 10 Tunnelsanierung
Klimaschutzministerium, Land Salzburg und ASFINAG vereinbaren begleitendes Maßnahmenpaket
Seit Mitte September erneuert die ASFINAG planmäßig an der Salzburger A 10 Tauernautobahn fünf Tunnels zwischen Golling und Werfen. Die prognostizierten Einschränkungen und Verkehrsengpässe sind natürlich für die Verkehrsteilnehmenden nicht erfreulich. Denn sobald der regionale Verkehr vom Urlauberstrom auf der wichtigen Nord-Süd-Route überlagert wird, kommt es dort durch Überlastung zu Staus und Verzögerungen. In weiterer Folge leiden die Gemeinden an der A 10 unter dem massiven Ausweichverkehr ins niederrangige Straßennetz. Dieses Phänomen ist ohne gegensteuernde Schritte auch insbesondere für die winterliche Tourismus-Saison absehbar.
In einem Gespräch zwischen Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Salzburgs Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll und ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl wurde daher heute Freitag, 20. Oktober in Wien ein Maßnahmenpaket zur Entlastung des Landestraßennetzes und der A 10 bei hohem Verkehrsaufkommen vereinbart. An Werktagen und Wochenenden ohne Reisewelle fallen die Verzögerungen im Baustellenabschnitt nur gering aus.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: "Staus und Verzögerungen sind für niemanden erfreulich. Wie bei Projekten dieser Größenordnung üblich, wurden daher alle Beteiligten auf Landesebene und lokal in den Regionen im Vorfeld bei den Planungen der A 10 Tunnelsanierung intensiv miteingebunden. So wurden im Vorfeld der erforderlichen Tunnelsanierung bereits zahlreiche und gute Maßnahmen ergriffen. Um die Lage in der Region weiter zu optimieren, haben wir im Ministerium, gemeinsam mit der ASFINAG, alle rechtlich möglichen und verkehrstechnischen guten Lösungen auf den Tisch gelegt. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit dem Land Salzburg wesentliche Schritte zur Umsetzung von weiteren Maßnahmen auf den Weg gebracht haben, um die Situation während der Baustellendauer weiter zu verbessern."
Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll: "Gemeinsam mit den Bürgermeistern aus der Region war es uns wichtig, dass wir die vorherrschende Lage an starken Reisetagen in Wien schildern, damit weitere Maßnahmen zur Entlastung der Anrainer-Gemeinden entlang der A10 umgesetzt werden. Die vereinbarten Schritte sind ein Versuch, die Situation zu verbessern. Aus unserer Sicht braucht es dennoch in den nächsten Wochen weitere Überlegungen, um an Spitzentagen einerseits die Verkehrsbelastung für die Anrainer so gering wie möglich zu halten und andererseits den Verkehrsfluss auf der A10 möglichst flüssig zu gestalten. Die Bürgermeister und das Land stehen gerne bereit gemeinsam mit dem Bund und der ASFINAG weiter an Lösungen zu arbeiten."
ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl: "Die ASFINAG war und ist jederzeit gesprächs- und hilfsbereit, wenn es um konstruktive und praktisch realisierbare Maßnahmen geht. Wir stehen daher zu unserer Zusage, die behördlich zu verordnenden Abfahrtsperren an besonders verkehrsstarken Tagen vor Ort organisatorisch durchzuführen und Kontrollen sicherzustellen".
Gleichzeitig forderte Hufnagl einen breiten Konsens der Vernunft – die Baustelle ist zur Erhaltung der Tauernautobahn alternativlos. Die ASFINAG hat die Variante mit der kürzest möglichen Bauzeit und den geringsten Verkehrsbeeinträchtigungen gewählt. Die für den Pendler- und regionalen Wirtschaftsverkehr gesetzten multimodalen Maßnahmen wie Ausbau des Öffentlichen Verkehrs und Pendlerparkplätze wirken, wie die Verkehrssituation an Werktagen beweist.
Bürgermeister Thomas Freylinger: "Die vereinbarten Maßnahmen sind ein erster Schritt in die richtige Richtung. Nun heißt es die Ergebnisse umgehend umzusetzen und laufend zu analysieren sowie bei Bedarf weitere Maßnahmen in die Wege zu leiten."
Vereinbarte Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrslage
Punktuelles LKW-Transit-Fahrverbot: Dieses soll auf der A 10 an verkehrsstarken Tagen umgesetzt werden. Zur Definition des entsprechenden Kalenders führt die ASFINAG eine gutachterliche Verkehrsanalyse durch. Das Ziel: ein zeitnaher Plan bis Ostern 2024 und eine Verankerung im Fahrverbotskalender. Der konkrete Geltungsbereich auf der A 10 – jedenfalls aber im Zulauf zur Baustelle und im Bauabschnitt – wird ebenso im verkehrstechnischen Gutachten geklärt.
Generelles LKW-Fahrverbot ab Samstag, 7 Uhr: Auch diese Ausdehnung des Fahrverbots wird durch Klimaschutzministerium, ASFINAG und Land Salzburg uneingeschränkt befürwortet. Die genauen Tage werden ebenso auf Basis von Verkehrsanalysen bzw. auf Fachebene definiert – Start voraussichtlich Anfang Dezember.
Abfahrtssperren: Von der geplanten Verordnung für den Winter umfasst sind Richtung Süden die Ausfahrten Hallein, Kuchl, Golling – in Richtung Norden Pfarrwerfen-Werfen, Knoten Pongau und Eben. Die Finanzierung und organisatorische Abwicklung übernimmt die ASFINAG. Die Abfahrtssperren werden am Wochenende vom 4. und 5. November verordnet und bedarfsweise kontrolliert.
Wie bereits im Sommer wird an kritischen Tagen und neuralgischen Stellen kontrolliert, grundsätzlich werden die Abfahrtsperren ab Start der Wintersaison aber durchgehend verordnet. Der Autobahnbetreiber wird die Sperren durch zusätzliche neue, auch bei Dunkelheit bestens sichtbare LED-Anzeigen entlang der Strecke signalisieren.
Das Land Salzburg wird die Durchfahrtssperren in vom Ausweichverkehr betroffenen Gemeinden adaptieren und bei Bedarf aktivieren.