COP28: Historische Einigung zur Abkehr von Fossilen
Gewessler: "Die Welt verabschiedet sich von den fossilen Energien. Das ist ein riesiger Schritt nach vorne."
Plenum der Weltklimakonferenz beschließt globale Bestandsaufnahme – erstmals einigt sich die COP auf den "Umstieg weg von fossilen Energien".
Weg von den fossilen Brennstoffen – dieser Satz leitet heute eine neue Ära im globalen Klimaschutz ein. Erstmals benennt die Weltklimakonferenz die Ursache der Klimakrise konkret und unmissverständlich: Fossile Energien heizen unseren Planeten auf.
„Der Hammer ist gefallen, der Beschluss ist gefasst. Die Welt verabschiedet sich von den fossilen Energien. Das ist ein riesiger Schritt nach vorne,“ freut sich Klimaschutzministerin Leonore Gewessler nach dem Beschluss.
"Wir müssen weg von den fossilen Energien. Das hat die Weltgemeinschaft heute beschlossen. In den nächsten Jahren wird die Staatengemeinschaft nun daran gemessen werden, ob entschlossen und schnell genug gehandelt wird", so Gewessler weiter.
"Wir sind mit gedämpften Erwartungen nach Dubai gekommen. Die letzten Tage haben gezeigt, wie schwierig und mühsam die Verhandlungen sind. Umso wichtiger und umso bedeutsamer ist diese Einigung. Klar: Nicht alles im Text ist so gut, wie wir es uns gewünscht haben. Aber gerade in Anbetracht der schwierigen Situation hat die heutige Einigung enorme Bedeutung. Nach 28 Weltklimakonferenzen, nach unzähligen Verhandlungstagen ist heute beschlossene Sache: Die Welt muss weg von den fossilen Energien", erklärt die Ministerin die Arbeit der letzten Tage.
Die globale Bestandsaufnahme umfasst neben den deutlichen Entscheidungen zu den fossilen Energien, auch den Beschluss des Fonds für Verluste und Schäden, eine faire Einigung bei der Anpassung und entsprechende finanzielle Beiträge von vielen Seiten.
Schon zu Beginn der politischen Verhandlungen auf der COP28 hatte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler bei ihrer Rede im High-Level-Segment am Samstag vor dem Plenum der UNO-Klimakonferenz bekanntgegeben, dass Österreich 35 Millionen Euro für Frühwarnsysteme und zur Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen zur Verfügung stellen wird. Davon geht der Großteil mit 20 Millionen Euro an den "Adaptation Fund".
Dieser unterstützt konkrete Anpassungsprojekte in Ländern des globalen Südens, die besonders von der Klimakrise betroffen sind. Zwölf Millionen Euro sollen an das World Food Programm für Maßnahmen in der Sahel-Zone gehen, die verbleibenden drei Millionen an "CREWS - Climate Risk Early Warning Systems". CREWS ist ein Finanzierungsmechanismus, der Projekte in den am wenigsten entwickelten Ländern (LDC) und kleinen Inselstaaten unter den Entwicklungsländern (SIDS) finanziert, um klimawandelverursachte Frühwarndienste einzurichten.
"Anpassung ist wichtig – nur ist eines klar: Wenn wir die Klimakrise nicht bekämpfen, dann kommt der Moment, wo eine Anpassung nicht mehr möglich ist. Es sind fossile Brennstoffe die unser Klima anheizen. Deshalb sind wir vor allem auch gefordert eine echte Energietransformation einzuleiten. Rein in die Erneuerbaren – und schnell und konsequent raus aus den Fossilen. Nur so schützen wir unseren einzigen Planeten, auf dem wir alle leben", betonte Gewessler in ihrer Rede.
Bereits im Frühjahr gab das Klimaschutzministerium (BMK) bekannt, den österreichischen Beitrag für den Green Climate Fund (GCF) zu erhöhen. Die Mittel zur Wiederauffüllung für die kommende Periode von 2024 bis 2027 werden auf 160 Millionen Euro aufgestockt. In der laufenden Periode waren es demnach 130 Millionen Euro. Damit gab Österreich als erster Staat weltweit die Wiederaufstockung des Green Climate Fund bekannt.
Als positiven Output der COP28 bewertete Gewessler indes auch die Entscheidung von Finanzminister Magnus Brunner, sich der von den Niederlanden ausgerufenen internationalen Koalition zum Abbau der Subventionen für fossile Brennstoffe anzuschließen. Sie umfasste zum Auftakt zwölf Nationen. Der erste Schritt sei hier einmal einen kompletten Überblick über das Ausmaß dieser Subventionen zu machen, um dann Handlungsableitungen treffen zu können.