Letzten Jahre brachten Rekordinvestitionen in Klima- und Umweltschutz  Gewessler und Kaineder ziehen positive UFI-Bilanz und warnen vor Kürzungen beim Klima- und Umweltschutz

Die Umweltförderung im Inland (UFI) ist das zentrale Instrument für Maßnahmen zum konkreten Klima- und Umweltschutz. Das Klimaschutzministerium hat in den Jahren 2020–2024 wesentliche Programme und Weiterentwicklungen für den Klima- und Umweltschutz auf den Weg gebracht: In Summe wurden in den vergangenen 5 Jahren 20 neue Programme im Rahmen der Förderungsinstrumente Umweltförderung im Inland, Transformation der Industrie, klimafreundliche Fernwärme- und Fernkältesysteme und des Energieeffizienzprogramms gestartet. Zusätzlich trägt die Sanierungsoffensive zu einem stabilen Förderrahmen für den Heizungstausch und die Gebäudesanierung bei.

Insgesamt wurden in der Umweltförderung (exkl. Sanierungsoffensive) seit 2020 rund 30.000 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 1 Milliarde Euro unterstützt. Hierdurch werden rund 5,1 Milliarden Euro an umweltrelevanten Investitionen ausgelöst und 4,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Die insgesamt eingesparten Tonnen CO2 entsprechen dem Ausstoß von rund 4.000 Flügen um den Äquator. 26.606 Arbeitsplätze wurde dadurch geschaffen bzw. gesichert. Durch die Sanierungsoffensive wurden zusätzlich über 200.000 Projekte unterstützt, die über 7 Milliarden Euro an Investitionen ausgelöst haben.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Die Umweltförderung ist das zentrale Instrument für Maßnahmen zum konkreten Klima- und Umweltschutz in Österreich. Sie zeigt, dass Wirtschaft und Klimaschutz zusammengehören und gemeinsam auch am wirksamsten sind. Es freut mich daher, dass wir die Umweltförderung in den letzten Jahren deutlich ausbauen konnten und damit Zukunftsinvestitionen in Rekordhöhe ermöglicht haben. Diese Investitionen muss auch die nächste Bundesregierung fortsetzen, damit Österreich seine Klimaziele erreicht und wettbewerbsfähig bleibt.“
Landesrat Stefan Kaineder: „Jeder Euro, den wir in die Umweltförderung investiert haben, macht sich mehrfach bezahlt. Wir fördern damit nicht nur den Klimaschutz, sondern sichern Arbeitsplätze, stärken die regionale Wirtschaft und den Standort und sorgen dafür, dass die Vorteile einer grünen Transformation in ganz Österreich spürbar werden. Diese Investitionen kommen nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch den Menschen in unserem Land.“

Sanierungsoffensive

Seit 2020 wurden in der Sanierungsoffensive insgesamt mehr als 200.000 Projekte mit einem Förderungsvolumen von 2,2 Milliarden Euro unterstützt. Dadurch wurden etwa 7,4 Milliarden Euro an Investitionen für den Tausch dreckiger fossiler Heizungen und die Sanierung der Gebäude in Österreich ausgelöst. Aus den Maßnahmen werden 1,284 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart und wurden mehr als 40.000 Arbeitsplätze geschaffen bzw. gesichert. 

Ausgehend von der Sanierungsoffensive hat das Klimaschutzministerium die soziale Zusatzförderung „Sauber Heizen für Alle“ gestartet, die Haushalte mit geringem Einkommen bei der Heizungsumstellung mit bis zu 100 Prozent der förderbaren Kosten unterstützt. In den Jahren 2023 und 2024 konnten damit über 8.000 Haushalte unterstützt werden, die sich ansonsten eine Umstellung nicht leisten hätten können.

Transformation der Industrie

Das Klimaschutzministerium hat mit dem Programm „Transformation der Industrie“ (TDI) eine Schlüsselinitiative ins Leben gerufen und unterstützt Unternehmen, ihre Treibhausgasemissionen signifikant zu reduzieren und zukunftsorientierte, nachhaltige Produktionsprozesse einzuführen. Bis 2030 stehen dafür 2,975 Milliarden Euro zur Verfügung. 

Im Rahmen der ersten Ausschreibung 2023 werden 8 erfolgreiche Projekte mit einem Fördervolumen von 127,7 Millionen Euro und einer jährlichen THG-Einsparung von 2,37 Millionen Tonnen CO2-eq gefördert. Die Ergebnisse der Ausschreibung 2024 werden bis Ende des Jahres veröffentlicht. Die neuen Förderungsrichtlinien ermöglichen es zudem, mit dem „Investitionszuschuss“ auch Investitionsprojekte mit einem Förderbedarf von über 30 Millionen Euro zu fördern.

Zusätzlich zu den Investitionskosten können im Rahmen der neuen Förderungsrichtlinie und nach erfolgreicher Notifizierung bei der Europäischen Kommission ab 2025 auch erhöhte laufende Kosten (OPEX) bis zu einem Zeitraum von zehn Jahren gefördert werden. Der „Transformationszuschuss“ soll auf die anfänglichen Mehrkosten erneuerbarer Energieträger – wie etwa grüner Wasserstoff – im Vergleich zu fossilen abzielen, und als jährlicher Zuschuss pro eingesparter Tonne Treibhausgase gewährt werden. 
Dieses Förderungsprogramm hat nicht nur positive ökologische Effekte, sondern sichert auch den langfristigen Erhalt und die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Österreich. Durch den gezielten Umbau hin zu klimafreundlichen Technologien können Unternehmen ihre Produktionskosten senken, da sie unabhängiger von fossilen Brennstoffen und steigenden CO2-Preisen werden. 

Erneuerbare Energien

Das Projektportfolio der Umweltförderung im Inland reicht von Anlagen zur Eigenversorgung von Unternehmen bis hin zur zentralen Wärmeversorgung von Ballungszentren. 

Seit 2020 wurden rund 400 Millionen Euro an Förderungsmitteln des Bundes für den Einsatz erneuerbarer Energien genehmigt und knapp 1,9 Milliarden Euro an Investitionen ausgelöst. Durch die geförderten Projekte können über die Nutzungsdauer der Anlagen fast 27 Millionen Tonnen an CO2-Emissionen vermieden bzw. reduziert werden und eine Einsparung von 2.647 MWh/a an Erdgas unterstützt werden. Dadurch kann die Energieunabhängigkeit Österreichs erhöht und die heimische Wertschöpfung bei gleichzeitiger Dekarbonisierung der Wärmeversorgung forciert werden. 

Im Rahmen der gewerblichen Wärme- und Kälteversorgung wurde mit 1. Juli 2024 das Förderungsangebot neugestaltet. Der neue Aufbau des gesamten Förderungsangebots zielt darauf ab, die Förderungslandschaft zu vereinfachen und gleichzeitig Anreize für den Einsatz von Wärmeerzeugern auf Basis emissionsfreier Wärmequellen sowie die Steigerung der Energieeffizienz in den Wärme- und Kälteversorgungssystemen zu schaffen. So können etwa auch hocheffiziente innovative Nahwärmenetze gefördert werden, die mit niedrigen Systemtemperaturen oder mit der Nutzung von Umgebungswärme arbeiten.