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Seniorenmobilität: Aktiv und sicher im Verkehr bei Pflegestufe 0 und 1

Problemstellung

Im Alter nehmen die geistigen, körperlichen und sozialen Fähigkeiten ab. Infolgedessen wird das Verkehrsgeschehen von den Betroffenen anders wahrgenommen: Oft treten Ängste vor dem Verkehr und andere Sicherheitsaspekte in den Vordergrund und reduzieren bzw. verhindern eine aktive Teilnahme am Mobilitätsgeschehen. Sind Betroffene zur selbständigen Mobilität nicht mehr in der Lage, ist auch die Pflegebedürftigkeit nicht mehr fern. Um den betagten Menschen an der Grenze zwischen selbständiger Mobilität und Immobilität (Personen der Pflegestufe 0 und 1) die eigenständige Lebensführung so lange wie möglich zu ermöglichen, ist es notwendig,

  • ihre Bedenken eigenständiger Mobilität gegenüber zu verstehen (zum Beispiel Überforderung, körperliche Einschränkung; Sicherheitsmängel, Gefährdungsgefühl, mangelnde Bereitschaft, sich auf andere Mobilitätsformen als die gewohnten einzustellen),
  • die bestehende Verkehrssicherheitsmängel zu beseitigen und
  • die Mobilität betagter Menschen zu fördern.

Lösungsansatz

Mit Betroffenen- und Expertenfokusgruppen wird den Fragen nachgegangen: Wie wichtig ist die Verkehrssicherheit für die selbständige Mobilität? Wie sehen die Mobilitätsmuster betagter Menschen an der Grenze zwischen selbständiger Mobilität und Immobilität aus? Wo liegen objektive, welche subjektiven Gefahren werden wahrgenommen? Welche Verkehrssicherheitsprobleme und wie schränken die Mobilität ein?

Die Erkenntnisse werden anhand von Studien objektiven Kriterien gegenübergestellt. Damit lassen sich Aussagen zur Verkehrssicherheit von Personen der Pflegestufe 0 und 1 treffen. Es werden Maßnahmen erarbeitet, die die objektive und subjektive Verkehrssicherheit für die Zielgruppe erhöhen können. In Vertiefungsinterviews mit Betroffenen werden diese evaluiert und zusätzlich der bis jetzt noch unerforschte Mobilitäts-Status quo der Zielgruppe erhoben. Die Maßnahmen werden mit Fachleuten rückgekoppelt und daraus Empfehlungen abgeleitet, die in die Verkehrsplanung, Mobilitätsberatung und spezielle Trainings einfließen können

Kontakt

Universität für Bodenkultur (BOKU), Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur;
Institut für Verkehrswesen (IVe)
Peter Jordan-Straße 82, 1190 Wien
Ass.Prof. DI Dr. Wolfgang J. Berger
Telefon +43 (0)1 47654 5306
E-Mail: w.j.berger@boku.ac.at